Caritas kündigt Kombilohn-Projekte in NRW an

Versuch auf Landesebene

Die Caritas will sich ab Herbst an Kombilohnprojekten in NRW beteiligen. Dabei sollen nicht nur Arbeitslose qualifiziert werden, der katholische Wohlfahrtsverband werde auch neue Arbeitsplätze im Gesundheits- und Sozialbereich schaffen, kündigte der münstersche Diözesancaritasdirektor Heinz-Josef Kessmann an.

 (DR)

Die Caritas will sich ab Herbst an Kombilohnprojekten in NRW beteiligen. Dabei sollen nicht nur Arbeitslose qualifiziert werden, der katholische Wohlfahrtsverband werde auch neue Arbeitsplätze im Gesundheits- und Sozialbereich schaffen, kündigte der münstersche Diözesancaritasdirektor Heinz-Josef Kessmann an. Für den Erfolg sei eine begleitende Qualifizierung und ein verbessertes Fallmanagement notwendig, unterstrich Kessmann.

Skepsis gegenüber übereilter bundesweiter Einführung
Kombilohn alleine schaffe jedoch noch keine neuen Arbeitsplätze, unterstrich Kessmann, der auch Vorsitzender der Bundesarbeitsgemeinschaft "Integration durch Arbeit" (IDA) ist. Potenzielle Arbeitgeber müssten beraten und überzeugt werden. Außerdem sei für die Erprobung der Modelle ein langer Atem nötig.

Trotz Einführung eines Kombilohns bleibt nach Auffassung der Caritas weiterhin ein dritter Arbeitsmarkt unverzichtbar. Für Menschen mit mehrfachen und schwerwiegenden Vermittlungshemmnissen müsse es eine dauerhafte Grundfinanzierung ihres Arbeitsplatzes und eine Betreuung geben, hieß es.

Vertreter des Deutschen Caritasverbandes äußerten sich skeptisch gegenüber einer übereilten bundesweiten Einführung eines Kombilohns. Die Vorstellungen von SPD und Union über staatliche Lohnzuschüsse lägen noch zu weit auseinander für einen bundesweiten Entwurf, sagte der Generalsekretär des katholischen Verbandes, Georg Cremer. Bundesarbeitsminister Franz Müntefering (SPD) will im Herbst detaillierte Vorschläge für einen Kombilohn machen.
(epd)