Italien: Papst zeigt sich solidarisch mit bedrohtem Bischof

"Weg ohne Furcht fortsetzen"

Papst Benedikt XVI. und Italiens Staatspräsident Giorgio Napolitano haben ihre Solidarität für den Vorsitzenden der Italienischen Bischofskonferenz zum Ausdruck gebracht. Der Erzbischof von Genua, Angelo Bagnasco, hatte nach kritischen Äußerungen zur Homosexualität einen Drohbrief mit einer Pistolenkugel erhalten.
Italienischen Tageszeitungen vom Dienstag zufolge bat das Kirchenoberhaupt den wachsenden Bedrohungen ausgesetzten Erzbischof, den eingeschlagenen Weg ohne Furcht weiterzugehen.

 (DR)

In den vergangenen Wochen waren in mehreren italienischen Städten Schmierereien gegen den Erzbischof aufgetaucht. Im Namen der Italienischen Bischofskonferenz hatte Bagnasco das geplante Gesetz für eingetragene Lebenspartnerschaften, das auch für Homosexuelle gelten soll, in die Nähe von Inzest gerückt.

Der Papst forderte den Chef der italienischen Bischöfe auf, sich nicht einschüchtern zu lassen. Bagnasco solle weiterhin "jene menschlichen und religiösen Werte verteidigen, ohne die sich nicht wahre, stabile und freie Demokratien entwickeln". Staatspräsident Napolitano verurteilte die Attacken gegen Bagnasco aufs Schärfste und versicherte, "Italien wird Monsignor Bagnasco nicht allein lassen".

Ministerpräsident Romano Prodi bezeichnete die Angriffe gegen den Erzbischof als dumm und intolerant