Der Kirchentag in Zahlen

3.000 Veranstaltungen, 80.000 Schals, 55.000 Papphocker

Mit dem 31. Deutschen Evangelischen Kirchentag hat am Mittwoch eine wahre Mammut-Veranstaltung in Köln begonnen. Rund 104.000 Dauerteilnehmer sind zu dem fünftägigen Protestantentreffen angereist, ein Drittel von ihnen kommt aus der gastgebenden rheinischen Landeskirche. Hinzu kommen 53.000 zahlende Tagesteilnehmer, 30.000 Kinder und jeweils bis zu 150.000 Passanten in der Innenstadt.

 (DR)

Zum Auftakt wurde am Abend der Begegnung - dem großen Straßenfest des Kirchentages - mit 300.000 bis 400.000 Menschen gerechnet. Wenn gezählt würde wie bei einer Messe, wären es bis zum Abschlussgottesdienst über 1,2 Millionen Kirchentags-Besucher. Ihr Altersdurchschnitt liegt bei 35 Jahren. Nach dem Rheinland stammen die meisten Dauerteilnehmer mit je rund 9.500 aus der westfälischen und der hannoverschen Landeskirche.

Das Gesicht des Kirchentages ist überwiegend weiblich: 58 Prozent der Teilnehmenden sind Frauen und Mädchen. 90 Prozent sind evangelisch, gut sieben Prozent katholisch. Auch viele junge Leute sind dabei: Ein Drittel der Teilnehmer geht noch zur Schule oder studiert. Hinzu kommen gut 5.000 internationale Gäste aus 84 Ländern.

Über 46.000 Menschen tragen zum Gelingen des Kirchentages bei, darunter etwa 34.000 Mitwirkende. Auf dem Markt der Möglichkeiten stellen knapp 800 Gruppen aus. An den fünf Tagen werden insgesamt 2.980 Veranstaltungen angeboten. Allein am Abend der Begegnung waren es am Mittwochabend 85 Programme, 148 Mitmach-Aktionen und 300 Stände, an denen die Gäste mit 120.000 Getränken und 160.000 Essensportionen versorgt wurden. 200.000 Kerzen wurden entzündet, 150.000 davon am ersten Abend.

Etwa 39.000 Teilnehmer schlafen in Gemeinschaftsquartieren und 8.500 in privaten Unterkünften. Hotels, Pensionen und Campingplätze in Köln sind ausgebucht. Auch die legendären Papphocker und Schals dürfen auf dem Kirchentag nicht fehlen: 55.000 Papphocker werden aufgebaut und 80.000 Schals verteilt.

Ähnlich wie in Hannover wurden rund 140 Toiletten-Container und Dixi-Toiletten aufgestellt. Rekordverdächtig ist auch die Logistik für den Abschlussgottesdienst am Sonntag mit über 100.000 Menschen auf den Poller Wiesen. Allein das Material fürs Abendmahl füllt einen ganzen Laster, bis zu 110.000 Oblaten werden ausgeteilt. Ein besonderes Schwergewicht ist der drei Meter lange Altar aus Stahl: Er wiegt über zehn Tonnen.

Die Kosten für den Kirchentag liegen bei knapp 14 Millionen Euro, die zu rund einem Drittel durch die Beiträge der Teilnehmer und Mitwirkenden gedeckt werden. Hauptzuschussgeber sind die gastgebende rheinische Kirche (gut 3,5 Millionen Euro), das Land Nordrhein-Westfalen (3,1 Millionen) und die Stadt Köln (1,5 Millionen), der Bund zahlt 430.000 Euro, Sponsoren über 700.000.