Zeitung: Drei jüdische Friedhöfe bewerben sich

UN-Welterbe bleibt attraktiv

Ungeachtet der Entscheidung der Stadt Dresden, ab August die umstrittene Waldschlösschenbrücke zu bauen - der Titel UNESCO-Weltkulturerbe bleibt attraktiv: Laut einem Zeitungsbericht wollen sich um den Status drei jüdische Friedhöfe bewerben, einer davon in Hamburg. Nicht das einzige Projekt der Hansestadt.

 (DR)

Sephardische und aschkenasische Juden bestattet
Die Jüdischen Friedhöfe in Hamburg, Amsterdam und auf Curacao in der Karibik bewerben sich möglicherweise gemeinsam um den Status als UNESCO-Welterbe. Das berichtet die "Bild"-Zeitung unter Berufung auf Äußerungen von Hamburgs Kultursenatorin Karin von Welck (parteilos). Eine Sprecherin der Kulturbehörde sagte dazu auf Anfrage, der internationale Gesichtspunkt einer möglichen Bewerbung sei sehr wichtig.

Von Welck will nach den Worten der Sprecherin im September und Oktober Gespräche über etliche Hamburger Welterbe-Projekte führen. Dazu zählen neben dem Jüdischen Friedhof auch die Speicherstadt, das Kontorhausviertel und die Sternwarte in Bergedorf. Zu den Gesprächen lädt die Stadt Vertreter der Deutschen UNESCO-Kommission, der Deutschen Stiftung Denkmalschutz und des Internationalen Rats für Denkmalpflege ein. Die Welterbeliste umfasst bisher rund 850 Natur- und Kulturdenkmäler.

Die drei Friedhöfe sind die weltweit wichtigsten Begräbnisstätten von sephardischen, also überwiegend aus Spanien und Portugal stammenden Juden. Der Jüdische Friedhof an der Königstraße in Hamburg-Altona wurde 1611 angelegt und 1869 geschlossen. Erhalten sind rund 6.000 Grabsteine. Der Friedhof ist einzigartig, weil auf ihm nicht nur Sepharden, sondern auch aschkenasische Juden bestattet wurden. Diese stammen aus Mittel- und Osteuropa.