"Im Moment sind wir einfach unter Stress...“

Erdbeben in Südasien

 (DR)

... so Dr. Ruth Pfau, Ärztin und Ordensschwester in Pakistan. Die Gesamtlage im Katastrophengebiet beurteilt sie auch zwei Tage nach dem Beben als „sehr, sehr beunruhigend“. Viele Täler seien immer noch unzugänglich und die meisten Straßen unbefahrbar. Von den 70 Außenstationen der Deutschen Lepra- und Tuberkulosehilfe (DAHW) seien 38 schwer beschädigt, eine komplett zerstört.


Hilfe im Hinterland


Genaue Pläne für den anstehenden Einsatz im Hinterland werde man erst vor Ort machen können: „Wir hoffen darauf, dass wir dort ein zentrales Camp eröffnen können und eine Möglichkeit finden, die Hilfsgüter unterzubringen.“ Die Verteilung in die einzelnen Dörfer solle dann durch die Lepra-Tuberkulose-Assistenten erfolgen. Dies alles könne aber nur gelingen, weil sie „sehr viele, sehr gute Freunde“ vor Ort habe: „Wenn es Möglichkeiten gibt, etwas in die Wege zu leiten, dann ist das für uns sicherlich leichter als für irgendeine Institution, die von außen kommt.“


Im Vordergrund steht das Einzelschicksal


Es sei ja bekannt, dass sich bei Katastrophen die Menschen besser vertrügen. Doch stehe die politische Großwetterlage momentan nicht im Vordergrund, sondern vielmehr „das Schicksal der Familien, die Familienangehörige verloren haben“. Auch in den Familien ihrer Mitarbeiter gebe es zahlreiche Todesfälle.