Peres lädt Papst Benedikt XVI. nach Israel ein

Ostern im Heiligen Land

Eine Wiederaufnahme der israelisch-palästinensischen Friedenskontakte im Heiligen Land und die Hoffnung auf die bevorstehende internationale Friedenskonferenz haben im Mittelpunkt der Papstaudienz für den israelischen Präsidenten Schimon Peres gestanden. Bei dem 35-minütigen Gespräch, das nach Vatikan-Angaben in einem "herzlichen Klima" stattfand, wiederholte der Präsident die Einladung an den Papst zu einem Besuch im Heiligen Land. Und der Papst scheint die Einladung annehmen zu wollen.

Flaggen Vatikan, Israel (DR)
Flaggen Vatikan, Israel / ( DR )

Nach israelischen Angaben habe Präsident Schimon Peres dem Papst vorgeschlagen, Israel zu Weihnachten oder zu Ostern zu besuchen. Inzwischen bestätigte der israelische Vatikanbotschafter nicht nur die Einladung sondern auch den Wunsch des Papstes, eher in der Osterzeit das Heilige Land besuchen zu wollen. Er müssen den Termin aber noch „mit seinen Leuten" besprechen, so Botschafter Ben Hur über die Antwort des Papstes.

Weiter sagte der Botschafter, dass der Papst sich persönlich bei Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah einsetzen wolle, um ein Lebenszeichen der beiden im Libanon seit dem 12. Juli 2006 verschollenen und angeblich von der Hisbollah entführten israelischen Soldaten zu erhalten. Ben Hur lobte die „stille Diplomatie" des Vatikans, der sich „sehr ernsthaft" in dieser humanitären Angelegenheit eingesetzt habe.

Bei der Unterredung ging es der Vatikan-Mitteilung zufolge auch um die Erwartungen und Probleme der Völker in der Region, die seit 60 Jahren unter der Krise litten. Zudem äußerten der Papst und bei einer anschließenden Begegnung auch Kardinal-Staatssekretär Tarcisio Bertone und Vatikan-Außenminister Dominique Mamberti den Wunsch nach Einrichtung eines ständigen Dialogs zwischen den israelischen Behörden und der katholischen Ortskirche im Heiligen Land. Ziel sei eine "volle Teilnahme der Christen am Aufbau des Gemeinwohls", so das Kommunique.

Bei Peres' Besuch in Castelgandolfo ging es auch um bilaterale Fragen zwischen Israel und dem Heiligen Stuhl. Man habe die Hoffnung auf einen raschen Abschluss der seit Jahren auf der Stelle tretenden Verhandlungen über Rechts- und Wirtschaftsfragen geäußert, hieß es. Die Gespräche werden bereits seit zehn Jahren ohne Ergebnis geführt. In diesen Tagen sollte die zuständige Arbeitsgruppe zu einem weiteren Konferenz in Jerusalem zusammentreffen.