Das vom US-Architekten Richard Meier entworfene Museum sei ein "kultureller Leuchtturm mit nationaler Strahlkraft", sagte der Vorstandsvorsitzende der Stiftung Arp Museum Rolandseck und rheinland-pfälzische Kulturstaatssekretär, Joachim Hofmann-Göttig (SPD), am Mittwoch in Remagen. Das Museum könne auf "Bundesligaebene" mithalten.
Zur Eröffnung des Museums sind rund 90 Arp-Werke im obersten Geschoss des Museums zu sehen. Kunst-Kritiker halten das für zu wenig. Weitere Ausstellungen zeigen großformatige Werke von Anselm Kiefer, Skulpturen von Anton Henning, sowie Installationen von Johannes Brus, Michael Craig-Martin, Barbara Trautmann, Yvonne Fehling und Jennie Peiz. Merkel äußerte Verständnis für das vielfach kritisierte Konzept von Museums-Direktor Klaus Gallwitz. Im Sinne des in zwei Sprach- und Kulturkreisen beheimateten Hans Arp sei es richtig, andere Künstler mit ihm in einen Dialog zu stellen.
Zweifel an Echtheit vor Eröffnung
Die Kosten für den Museumsbau betrugen insgesamt 33 Millionen Euro.
Davon wurden 17,6 Millionen Euro aus der Bonn-Berlin-Ausgleichsförderung des Bundes bezahlt. Den Rest übernahm das Land Rheinland-Pfalz. Zum Museumskomplex gehört auch der historische Bahnhof Rolandseck, der bereits vor dem Bau des neuen Gebäudes durch das Land renoviert worden war. Der Eröffnung gingen zahlreiche Querelen und Vorwürfe gegen die Stiftung Hans Arp und Sophie Taeuber-Arp voran. Immer wieder wurden Zweifel an der Echtheit von Arp-Werken geäußert, die die Stiftung für 10 Millionen Euro an das Land Rheinland-Pfalz verkaufte. Kunstexperten bemängeln, dass ein Teil der Skulpturen erst nach dem Tod des Künstlers gegossen worden sei. Die Stiftung bestreitet die Vorwürfe und beruft sich darauf, dass die Zahl der Güsse vom Künstler selbst festgelegt worden sei. Bei Nachgüssen habe man sich strikt an die Vorgaben Arps gehalten.
Für den Publikumsverkehr öffnet das Museum mit zwei Tagen der offenen Tür am Samstag und Sonntag von 11 bis 18 Uhr. An diesen beiden Tagen ist der Eintritt frei. Die regulären Öffnungszeiten sind dienstags bis sonntags von 11 bis 18 Uhr, der Eintritt beträgt acht Euro.
Merkel und Beck eröffnen Arp Museum in Rolandseck
"Ein kultureller Leuchtturm mit nationaler Strahlkraft"
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Kurt Beck (SPD) haben am Freitag das Arp Museum in Remagen-Rolandseck eröffnet. Merkel würdigte den deutsch-französischen Künstler Hans Arp als Grenzgänger zwischen den beiden Sprachen und Kulturen. In diesem Sinne sei das neue Museum mit seiner herausragenden Architektur eine "Bereicherung des europäischen künstlerischen Fundus". Beck lobte das Museum als "Gral der Kultur".

Share on