Apostolischer Nuntius feierlich verabschiedet

Auf Wiedersehen, Josef Ender

Der Papst-Botschafter in Deutschland, Erzbischof Erwin Josef Ender, ist feierlich aus seinem Dienst verabschiedet worden. An dem Gottesdienst am Dienstagabend in der Berliner Sankt-Hedwigs-Kathedrale nahmen mehr als 20 Bischöfe teil. Unter ihnen waren die Kardinäle Karl Lehmann, Georg Sterzinsky und Friedrich Wetter.

 (DR)

Der 1937 in Schlesien geborene Ender wuchs im westfälischen Lüdinghausen auf. Nach 37 Jahren im diplomatischen Dienst des Vatikan trat er Ende September in den Ruhestand. Der Nachfolger ist noch nicht bekannt. Lehmann dankte Ender für den Dienst als Nuntius in Deutschland in den vergangenen vier Jahren. Er habe sich hohe Anerkennung erworben, sagte der Vorsitzende der Bischofskonferenz beim anschließenden Festakt im Auswärtigen Amt.

Unter Beteiligung Enders seien mehrere Verträge zwischen dem Heiligen Stuhl und Bundesländern in Kraft getreten, zudem hätten Verhandlungen über ein solches Abkommen mit Schleswig-Holstein begonnen. Ender habe bei der Ernennung von sechs Ortsbischöfen und neun Weihbischöfen mitgewirkt.

"Kein klüngelhaftes Verhältnis"
Lehmann hob hervor, der Einsatz eines Nuntius in seinem Heimatland sei die Ausnahme. Bei der Ernennung Enders durch Papst Johannes Paul II. habe es schnell den Vorwurf der Kumpanei und Vetternwirtschaft gegeben, räumte der Mainzer Bischof ein. Am Ende habe ihm und Ender niemand ein klüngelhaftes Verhältnis vorgeworfen, betonte Lehmann.

Als Höhepunkte seiner Dienstjahre in Deutschland nannte Ender die Wahl von Benedikt XVI. zum Papst und dessen Besuch in Bayern sowie den Kölner Weltjugendtag. Er erinnerte auch an Besuche in Bistümern und Kirchengemeinden. Dort habe er eine lebendige Kirche kennengelernt. So habe er die geflügelte Redewendung vom "gottlosen Berlin" aus seinem Wortschatz verbannt. Sterzinsky dankte Ender für die Offenheit, mit der dieser auf die Berliner Ortskirche zugegangen sei.