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Bangladesch

Mit mehr als 1.000 Menschen pro Quadratkilometer ist Bangladesch eines der am dichtesten besiedelten Länder der Erde. Rund 155 Millionen Menschen leben im Delta der drei großen Flüsse Ganges, Brahmaputra und Meghna. Der 700 Kilometer lange Küstenstreifen ist anfällig für Überschwemmungen, ebenso das von Hunderten von Flüssen durchzogene tiefliegende Hinterland. Wirbelstürme sind häufig.

 (DR)

Das Land der Bengalen, wie Bangladesch wörtlich übersetzt heißt, ist knapp halb so groß wie Deutschland - und eines der ärmsten Länder der Welt. Fast die Hälfte der Bevölkerung muss mit weniger als einem US-Dollar am Tag auskommen. Laut Weltbank beträgt das jährliche Pro-Kopf-Einkommen 447 Dollar.

Rund 87 Prozent der Einwohner sind Muslime, zwölf Prozent Hindus.
Zudem gibt es eine kleine christliche Minderheit. Der Islam ist seit 1988 Staatsreligion. Die Angst vor religiösen Extremisten wächst. Im August 2005 erschütterte eine Serien von Bombenanschlägen das südasiatische Land.

Nach der Entlassung aus britischer Kolonialherrschaft 1947 war Bangladesch zunächst Teil von Pakistan. 1971 erfolgte die Loslösung nach einem blutigen Bürgerkrieg. Seither stand Bangladesch häufig unter Militärherrschaft. 1990 kehrte das Land zur parlamentarischen Demokratie zurück, doch die Lage bleibt gespannt. Vor elf Monaten wurde nach Unruhen der Ausnahmezustand verhängt. Die für Januar 2007 geplanten Parlamentswahlen sind auf unbestimmte Zeit verschoben.

Auch die ausufernde Bürokratie und Korruption hemmen die Entwicklung.
Dennoch erreichte das Land zuletzt wirtschaftliche Wachstumsraten um die fünf Prozent. Die meisten Menschen arbeiten in der Landwirtschaft. Die Textilindustrie legte stark zu. Von der Erdgasförderung erhofft man sich weitere Impulse.