Weltwirtschaftsforum in Davos eröffnet - Papst appelliert an Verantwortung der Manager

Ruf ins Leere?

Papst Benedikt XVI. hat zum Auftakt des Weltwirtschaftsforums in Davos an die Verantwortung der Manager appelliert. In einem offenen Brief forderte das Oberhaupt der Katholiken die Konzernchefs auf, ihre Geschäftstätigkeit stärker nach sozialen, ökologischen und friedenserhaltenden Aspekten auszurichten. Global agierende Unternehmen müssten auch in armen Ländern stabile und sozial abgesicherte Jobs für die Menschen schaffen. Zudem dürften die Firmen nicht länger die Umwelt zerstören.

 (DR)

US-Außenministerin Condoleezza Rice  forderte zum Auftakt des Forums eine gerechtere Verteilung des globalen Wohlstandes. Rund die Hälfte aller Menschen lebe unter der Armutsgrenze von zwei US-Dollar am Tag, sagte Rice am Mittwochabend in ihrer Rede zur Eröffnung des Treffens. "Das ist einfach nicht akzeptabel in einer zivilisierten Welt."

Rice forderte einen freien Zugang der armen Staaten zu den Märkten der Industrieländer. Deshalb müssten die Mitglieder der Welthandelsorganisation die Liberalisierung der Märkte in der Welthandelsrunde rasch voranbringen.

Auch UN-Generalsekretär Ban Ki Moon appellierte an die internationale Gemeinschaft, ihren Einsatz für die ärmsten Menschen der Welt zu verstärken. "Zu viele Nationen sind zurückgefallen", sagte er in Genf vor Beginn des Forums. Das Jahr 2008 solle den "unteren Milliarden", also den ärmsten Menschen in den Entwicklungsländern, gewidmet werden. Trotz vieler Rückschläge sei das Erreichen der UN-Millenniumsziele zur Halbierung der Armut bis 2015 noch möglich.

Beim Weltwirtschaftsforum beraten rund 2.500 Politiker und Wirtschafsführer über globale wirtschaftliche und soziale Themen. Auch Künstler wie der Rocksänger Bono werden erwartet. Bei dem Treffen kommen auch bewaffnete Konflikte und das Problem des internationalen Terrorismus zur Sprache. Die Teilnehmer fassen keine formalen Beschlüsse. Das Forum endet am Sonntag.