Bischof Gebhard Fürst zu aktuellen Entwicklungen der katholischen Medienarbeit

Kirchen-TV, Jugend, Zukunft

Die katholischen Bischöfe in Deutschland haben über Pläne für einen kircheneigenen digitalen Fernsehkanal noch nicht entschieden. Medienbischof Gebhard Fürst warb jedoch am Donnerstagabend in Eichstätt dafür, das Projekt ernsthaft zu prüfen. Dies dürfe aber nicht zu Lasten der kirchlichen Präsenz im öffentlich-rechtlichen Rundfunk gehen.

 (DR)

Auch das bereits existierende Medienengagement der deutschen Bistümer für die katholische Journalistenschule ifp und die Katholische Nachrichten-Agentur (KNA) müsse unvermindert fortgesetzt werden.

"Wenn wir in der Deutschen Bischofskonferenz überlegen, auch andere Felder zu bespielen, dann müssen wir dazu neues Geld in die Hand nehmen", betonte Fürst. Über den Finanzrahmen eines solchen Digitalprogramms wie auch zum Inhalt machte er keine Angaben. Eine Machbarkeitsstudie habe jedoch ergeben, dass auch eine kleine Redaktion im Digitalfernsehen "Respektables auf die Beine stellen" könne. Das Thema steht auf der Tagesordnung der Bischofskonferenz bei ihrer Frühjahrsvollversammlung Mitte Februar in Würzburg.

"Das müssen wir zusammenbringen"
Fürst rief zu einer neuen kirchlichen Kommunikationsoffensive auf, die auch bisher wenig erreichte Zielgruppen im Blick haben müsse. Nach einer aktuellen Studie der Bertelsmann-Stiftung sei ein hoher Anteil der 18- bis 29-Jährigen religiös stark interessiert. Zugleich nutze diese Altersgruppe das Internet viel intensiver als traditionelle Medien. "Das müssen wir zusammenbringen", meinte der Vorsitzende der Publizistischen Kommission der Deutschen Bischofskonferenz.

Zur Präsenz kirchlicher Akteure in öffentlichen Debatten sagte Fürst: "Wir sollten uns nicht nur auf zugespitzte Äußerungen verlassen." Die Kirche müsse auf gute Argumente setzen. "Da sind wir manchmal zu zurückhaltend", befand der Bischof von Rottenburg-Stuttgart. - Fürst äußerte sich bei einem Vortrag anlässlich des 40-jährigen Bestehens der Fachzeitschrift für kirchliche Publizistik "Communicatio Socialis".