Meisner: "Gesellschaft von Unschuldswahn befallen"

Leere Beichtstühle

Der Kölner Kardinal Joachim Meisner hat beklagt, dass den Bundesbürgern vielfach das Bewusstsein für Sünde und Schuld verloren gegangen sei. Die Gesellschaft sei von einem Unschuldswahn befallen, sagte er am Dienstag bei einem Gottesdienst während der Frühjahrsvollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz in Würzburg.
Deshalb seien die Beichtstühle, die Orte der Vergebung, fast menschenleer geworden. Jesus Christus sei als Erlöser der Welt nicht mehr gefragt, sondern nur noch als Gesellschaftsreformer.

 (DR)

Der Kölner Kardinal plädierte für eine neue Kultur der Vergebung.
Dazu gehöre, nicht nur Vergebung empfangen zu können, sondern sie auch zu gewähren. "Wer wenig verzeiht, liebt wenig", sagte der Erzbischof. Die Menschen müssten von Gott aber auch lernen, sich selber verzeihen zu können.