Papst ruft zu Hilfe für Hochwasser-Opfer in Ecuador auf

Die Natur ist unbarmherzig

Papst Benedikt XVI. hat nach der Flutkatastrophe in Ecuador zu tätiger Solidarität mit den Leidtragenden aufgerufen. Beim Angelusgebet am Sonntag auf dem Petersplatz bekundete der Papst seine Nähe zu den Betroffenen und betete für die Opfer der jüngsten Überschwemmungen sowie des erst zwei Wochen zurückliegenden Vulkanausbruchs in dem südamerikanischen Land.

 (DR)

In Ecuador hat Staatspräsident Rafael Correa den verstärkten Einsatz der Armee wegen der anhaltenden Überschwemmungen angeordnet. Die Armee werde vor allem zur Evakuierung der Menschen in den Hochwassergebieten eingesetzt werden, berichten lokale Medien am Sonntag. "Was wir erleben ist eine nationale Tragödie", sagte Corrae.
Bisher wurden den Angaben zufolge rund 270.000 Menschen evakuiert, 16 Todesopfer werden beklagt. Die Ernte auf 105.000 Hektar Anbaufläche ist verloren, darunter allein 16.000 Hektar Reisanbau, hieß es weiter.
Nach den schweren Regenfällen in den vergangenen Wochen traten in Ecuador zahlreiche Flüsse über die Ufer. Viele Ortschaften stehen unter Wasser. Experten sprechen von den schlimmsten Regenfällen seit zehn Jahren. Staatspräsident Correa hatte vergangene Woche den Notstand ausgerufen.
Internationale Hilfsaktionen sind bereits angelaufen. Neben Ecuador und Bolivien leiden auch Peru, Kolumbien und der Norden Argentiniens unter schweren Regenfällen. In Bolivien starben bereits mehr als 50 Menschen. In den benachbarten Staaten Chile, Paraguay und Brasilien herrscht dagegen Trockenheit.
Nach Aussagen von Wissenschaftlern ist das Wetterphänomen "La Niña" für die seit November anhaltenden Niederschläge, aber auch für die Trockenheit andernorts verantwortlich. "La Niña" beginnt mit einer Abkühlung des Oberflächenwassers im Pazifik und folgt als Gegenbewegung auf das Wetterereignis "El Niño". Es tritt etwa alle vier Jahre auf.