Kardinal Meisner bittet Erdogan um Kirche in Tarsus

Beim Wort genommen

Der Kölner Kardinal Joachim Meisner hat den türkischen Ministerpräsidenten Recep Tayyip Erdogan darum gebeten, den Bau einer Kirche im südtürkischen Tarsus zu unterstützen. Über einen entsprechenden Brief berichtet die Kölner Kirchenzeitung in ihrer neuesten Ausgabe. Denkbar sei auch, ein vom türkischen Staat konfisziertes ehemaligen Gotteshaus, das seither als Museum genutzt wird, wieder seiner früheren Nutzung zuzuführen, so Meisner. Erdogan äußerte bei seinem Deutschlandbesuch im Februar, er werde sich für ein christliches Pilgerzentrum einsetzen, wenn die Kirche dies wünsche.

 (DR)

Die antike Hafenstadt Tarsus ist Geburtsort des Apostels Paulus, zu dessen 2000. Geburtstag Papst Benedikt XVI. für 2008 ein internationales "Paulus-Jahr" ausgerufen hat.

Eine Geste des guten Willens seitens der türkischen Regierung würde von der gesamten Weltchristenheit dankbar vermerkt werden, schreibt der Kardinal an Erdogan. Speziell in Köln könne sie auch die Beziehungen zu den dort lebenden Türken verbessern. Er selbst werde mit einer Delegation der Deutschen Bischofskonferenz im Herbst in die Paulusstadt reisen.

Meisner hatte bereits im vergangenen Jahr der Türkei vorgeschlagen, als Zeichen der Religionsfreiheit und «Beitrag zur Entspannung» den Bau eines christlichen Pilgerzentrums in Tarsus zu ermöglichen.

Im Gedenkjahr, das am 28. Juni beginnt, werden Tausende Pilger am Geburtsort des Apostels Paulus erwartet. Papst Benedikt XVI. erwägt laut Vatikan, das Paulusjahr mit einem Gottesdienst vor Ort zu eröffnen.