Im Königreich Bhutan fanden erstmals Parlamentswahlen statt

Historisches in Südasien

Im südasiatischen Königreich Bhutan haben am Montag erstmals Parlamentswahlen stattgefunden. "Die Begeisterung ist enorm, wie die Wahlbeteiligung in allen 20 Distrikten bereits bis Mittag gezeigt hat", sagte Chefwahlkommissar Dasho Kunzang Wangdi. "Das ist für uns alle ein historisches Ereignis."

 (DR)

Mehr als 318.000 Wahlberechtigte waren zur Stimmabgabe für 47 Sitze in der Nationalversammlung aufgerufen. Die Wahl war vom Könighaus initiiert worden.

Kandidieren durften nur Hochschulabsolventen. Angetreten waren zwei
Parteien: die Demokratische Volkspartei (PDP) mit dem Slogan "Wohlstand für alle" und die Vereinigte Bhutan Partei (Druk Phuensum Tsongpa, DPT) unter dem Motto "Wachstum mit Gerechtigkeit". Beide Parteien werden von ehemaligen Premiers der königlichen Regierung geführt.

Wahlbeobachter auch aus Europa
42 Wahlbeobachter, auch aus der EU, verfolgten die Stimmabgabe. 865 Wahlbüros hatten von acht bis 17 Uhr geöffnet. Die Auszählung der mittels elektronischer Wahlgeräte abgegebenen Stimmen begann noch am Montag. Das Resultat soll an diesem Dienstag König Jigme Khesar Namgyal Wangchuck vorgelegt und danach offiziell verkündet werden.
Der Wahltag war ein nationaler Feiertag. Polizei und Armee hatten strenge Sicherheitsmassnahmen ergriffen.

Die 100 Jahre alte Wangchuck-Dynastie hatte die Initiative für den Wechsel von der absoluten zur konstitutionellen Monarchie ergriffen. Sie vertritt ein nationales Konzept, das sozialökonomische Entwicklung, Umweltschutz, Bewahrung der kulturellen Identität, gutes Regieren sowie Wirtschaften nach Jahresplänen beinhaltet.