Bush will Papst nicht vom Irak-Krieg überzeugen

Themen im Weißen Haus

US-Präsident George W. Bush will Papst Benedikt XVI. nach Aussage seiner Sprecherin nicht von der Richtigkeit des Irak-Krieges überzeugen. Allerdings werde wahrscheinlich die Lage im Libanon ein Thema bei der Unterredung am Mittwoch im Weißen Haus sein, sagte Bushs Sprecherin Dana Perino am Dienstag vor Journalisten in Washington. Dort lebe eine große christliche Minderheit, die unter der schweren politischen Krise des Landes sehr zu leiden habe.

 (DR)

Perino räumte ein, dass es in der Irak-Frage grundlegende Meinungsverschiedenheiten zwischen Bush und dem Vatikan gebe.
Allerdings sei es das gemeinsame Interesse, dort die Voraussetzungen für Freiheit, Demokratie und das Recht auf Religionsfreiheit zu schaffen. Als weitere voraussichtliche Themen des Treffens nannte die Sprecherin des Weißen Hauses Fragen der Menschenrechte, der Religionsfreiheit und den Kampf gegen den Terrorismus.

Der Botschaft des Papstes zuhören
Benedikt sollte gegen 22.00 deutscher Zeit auf dem Regierungsflughafen in Washington eintreffen. Am Mittwoch, seinem 81. Geburtstag, kommt er zu Gesprächen mit dem US-Präsidenten an dessen Amtssitz zusammen. Bushs Sprecherin sagte, der Präsident werde Amerika und die Welt einladen, den Botschaften des Papstes über Gott, über die Notwendigkeit gemeinsamer moralischer Werte und dem geistigen Ursprung der Menschenrechte zuzuhören.

Anlass und Höhepunkt der achten Auslandsreise des katholischen Kirchenoberhaupts ist eine Rede vor den Vereinten Nationen in New York am Freitag. In Manhattan besucht Benedikt XVI. Ground Zero, wo er ein Gebet für die Opfer der Anschläge vom 11. September 2001 sprechen wird. Bis Sonntag stehen Treffen mit der US-Bischofskonferenz und Vertretern anderer Konfessionen und Religionen auf dem Programm. In Washington und New York sind große Messen geplant.