Deutsche Hochschulen locken immer mehr Studenten aus dem Ausland an

Zum Studieren nach Deutschland

Die Zahl ausländischer Studenten in Deutschland hat sich seit 1997 fast verdoppelt. Nach einer Untersuchung, die das Deutsche Studentenwerk und das Bundesbildungsministerium am Dienstag in Berlin vorstellten, studierten 2006 knapp 190 000 Ausländer an deutschen Hochschulen. 1997 lag die Zahl bei 100 000. "Deutschland ist attraktiv für ausländische Studierende", sagte der Parlamentarische Staatssekretär im Bildungsministerium, Andreas Storm (CDU).

 (DR)

Nach den USA und Großbritannien sei Deutschland inzwischen das drittwichtigste Ziel ausländischer Studenten. 77 Prozent der Auslandsstudenten kommen aus Ländern mit einem niedrigeren Pro-Kopf-Einkommen als Deutschland, vor allem aus China, Bulgarien und Polen.

Keine Übersicht
Am häufigsten beklagen ausländische Studenten die mangelnde Übersichtlichkeit des deutschen Studiensystems. "Die vielen Hochschulreformen erschweren die Orientierung offenbar stark", sagte der Präsident des Deutschen Studentenwerks, Rolf Dobischat. Probleme bereite den Studenten auch der fehlende Kontakt zu deutschen Kommilitonen. Hier gebe es ein "Integrationsdefizit", kritisierte Dobischat.

Die Studie untersuchte auch die Mobilität deutscher Studenten. Demnach studierten 2005 rund 75 800 Deutsche im Ausland, 45 Prozent mehr als 2000. Allerdings sei die Auslandsmobilität der Deutschen stark von der sozialen Herkunft abhängig. "Diese soziale Schieflage muss beseitigt werden", forderte Dobischat. Für die Studie wurden im Sommersemester 2006 1870 ausländische und 16 590 deutsche Studenten schriftlich befragt.