Papst Benedikt XVI. ruft Gläubige zur Anteilnahme auf

Beten für die Opfer des Erdbebens

Papst Benedikt XVI. hat bei seiner Generalaudienz auf dem Petersplatz an die Opfer des Erdbebens in China gedacht: "Meine Gedanken sind mit der Bevölkerung in Sichuan und den angrenzenden Provinzen in China, die von dem Erdbeben so schwer getroffen wurden. Ein Erdbeben, das so viele Menschen das Leben kostete, zahllose Menschen obdachlos machte und unzählbare Schäden anrichtete." sagte das Kirchenoberhaupt vor Tausenden Gläubigen in Rom.

 (DR)

Der Papst bat die Pilger und Besucher der Generalaudienz um Gebet für die Opfer der Naturkatastrophe: „Ich lade euch alle ein, gemeinsam für all jene zu beten, die in China ihr Leben verloren haben. Ich stehe den Hinterbliebenen nahe, und für diese Menschen bitten wir um Gottes Gnade und Barmherzigkeit. Möge der Herr ihnen Halt und Trost schenken und denen beistehen, die in diesen Stunden den Opfern helfen."

Im Mittelpunkt der Katechese bei der Generalaudienz an diesem Mittwoch stand der Kirchenschriftsteller Pseudo-Dionysius Areopagita. Papst Benedikt XVI. erklärte den rund 50.000 Pilger und Besucher auf dem Petersplatz, wer dieser Autor war und welche Bedeutung er für die Theologie habe: „Seine Werke übten einen großen Einfluss auf spätere Theologen in Ost und West aus, vor allem auf die Mystiker des Mittelalters und der frühen Neuzeit. In den beiden Schriften „Über die Göttlichen Namen" und „Über die mystische Theologie" handelt unser Autor von der Frage der Erkennbarkeit Gottes und vom mystischen Aufstieg zu Gott."

Der Kirchenschriftsteller Pseudo-Dionysius Areopagita hat sich vor allem mit der Gottesbezeichnung auseinandergesetzt. „Auf zweifache Weise können wir von Gott sprechen: in bejahenden Aussagen, ausgehend von den göttlichen Namen der Bibel, oder in verneinenden Prädikaten, indem wir sagen, was Gott nicht ist. Beide Wege - die positive (kataphatische) und die negative (apophatische) Theologie - können letztendlich Gottes Wesen nicht erfassen, das alles menschliche Erkennen übersteigt. Diese heilige Unwissenheit führt hinein in eine Betrachtung über jedes Verständnis hinaus, zu einer symbolischen Erkenntnis in einer personalen Beziehung. Dazu muß der Gottsuchende gereinigt und zur Erleuchtung befähigt werden, die ihn auf dem Weg der Vollkommenheit antreibt, an deren Ende die Vergöttlichung steht. Wahre Theologie ist also nichts Abstraktes, es geht dabei um eine Glaubenserfahrung und persönliche Wandlung zum neuen Menschen."

Den Pilgern und Besuchern aus den Ländern deutscher Sprache sagte Benedikt XVI. noch folgendes:

„Gott ist nicht bloßer Name oder Begriff, sondern eine Person, die Ursprung und Ziel allen Lebens ist. Reinigen wir unser Herz, um in eine lebendige Beziehung mit Gott eintreten zu können und so zu Boten seiner Liebe zu werden. Ich wünsche euch eine gute Zeit hier in Rom und begleite euch mit meinem Segen."