Katholikentag: Bode ruft zu Ökumene auf

Durch Taufe und Glauben geeint

Der Osnabrücker Bischof Franz-Josef Bode hat beim Katholikentag zu einem stärkeren Miteinander der Kirchen aufgerufen. Die christlichen Konfessionen seien noch durch ernsthafte Fragen getrennt, etwa bei der Eucharistie und in der Amtsfrage, sagte Bode beim Eröffnungsgottesdienst am Fest Fronleichnam vor rund 15.000 Menschen in Osnabrück. Doch sollten die Christen darüber nicht vergessen, dass sie durch Taufe und Glauben geeint seien.

 (DR)

Bode ermunterte die Christen zugleich zu gesellschaftlichem Engagement und neuem Glaubensmut. Angesichts von Hunger, Naturkatastrophen wie in Birma und China oder der «sich weitenden Schere von Arm und Reich» fragten viele Menschen, wo Gott in der Welt anwesend sei. Die Wirklichkeit lasse sich neu sehen, «wenn wir dieser Kraft eines Größeren wirklich trauten», so der Bischof. Mitten in vielen Abbrüchen seien dann auch die Aufbrüche zu entdecken.

Mit Merkel und Beck
An der Feier im Osnabrücker Schlosspark nahmen zahlreiche Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens teil, darunter Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und SPD-Chef Kurt Beck. Schon vor dem Gottesdienst musste das Gelände wegen Überfüllung geschlossen werden. Nach der Zeremonie, die von der ARD live übertragen wurde, war eine Prozession durch die Innenstadt vorgesehen. An Fronleichnam feiern die Katholiken den lebendigen Leib Jesu. Der Katholikentag hatte am Mittwochabend begonnen.