UN fordert vom G8-Gipfel konkrete Zielvereinbarungen

Lebensmittelkrise und Klimaschutz

Angesichts der weltweiten Lebensmittelkrise warnt der Direktor des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP), Achim Steiner, vor einer Vernachlässigung des Klimaschutzes. "Wir haben hier nicht eine Wahl zwischen dem einen oder dem anderen Weg", sagte er am Montag im Deutschlandfunk zu Beginn des G8-Gipfels. "Wir müssen auf beiden Ebenen eine andere Art Wirtschaftspolitik mitfördern und zwar weltweit.

 (DR)

Der UNEP-Direktor appellierte an die Staats- und Regierungschefs der sieben führenden Industrienationen und Russland (G8) und forderte konkrete Zielvereinbarungen. Zum Auftakt des Gipfels auf der japanischen Insel Hokkaido sollte der Anstieg von Öl- und Nahrungsmittelpreisen im Mittelpunkt stehen.

Zu einer möglichen Renaissance der Atomkraft sagte Steiner, diese sei für einige Länder sicher eine Übergangsoption. Man solle sich jedoch nicht der «Illusion» hingeben, dass Atomkraft das Problem der globalen Erwärmung und Energiekrise lösen wird. Um die Energielücke bis zum Einsatz der nächsten Generationen von Biokraftstoffen zu schließen, müssten in den nächsten 20 bis 30 Jahren weltweit bis zu 4000 neue Atomkraftwerke gebaut werden. Dies sei zehnmal so viel wie in den vergangenen 40 Jahren errichtet worden seien.