Jugendbischof Bode über den Weltjugendtag in Sydney

"Das Katholische ist eben ein weltweites Netzwerk"

Der Jugend-Beauftragte der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Franz-Josef Bode (57) von Osnabrück, begleitet die deutschen Pilger beim Weltjugendtag, der von Dienstag bis Sonntag in Sydney stattfindet. Im Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) schildert er seine ersten Impressionen von dem Treffen.

 (DR)

KNA: Herr Bischof, wie waren Ihre ersten Eindrücke aus Sydney?
Bode: Ich habe gleich gespürt, dass das eine unheimlich freundliche Stadt ist: Sobald man irgendwo steht und etwas sucht, helfen die Leute. Auch in der Begegnung der 500 Bischöfe aus aller Welt herrschte ein besonderes Flair. Zugleich merkte man beim Eröffnungsgottesdienst die Spannung zwischen der uralten Kultur der Aborigines und der Moderne. Die multikulturelle Gesellschaft fasziniert - aber ich frage mich auch, wie das alles zusammenzuhalten ist.

KNA: Wie hat sich das Weltjugendtagsprogramm angelassen?
Bode: Wir sind gleich am ersten Abend in der Kathedrale gewesen, die schon ganz von Jugendlichen gefüllt war. Der Park daneben ist zu einem richtigen Zentrum der Begegnung geworden. Das erste war, dass ich einen Dortmunder getroffen habe, den ich vor 15 Jahren gefirmt hatte. Wenn man unter vier Millionen gleich einen Bekannten wiederfindet, ist das schon faszinierend. Das Katholische ist eben ein weltweites Netzwerk.

KNA: Sind denn alle Jugendlichen gut angekommen?
Bode: Unsere Jugendlichen aus Osnabrück sind in ihren Gastfamilien in der Diözese Wollongong gut aufgenommen worden. Hier sind sie in Schulen untergebracht. Ein paar Schwierigkeiten gab es nur bei der Anmeldung der Priester. Aber sonst sind die Gruppen, soweit ich sehe, ganz munter.

KNA: Was erwarten Sie von den Tagen mit dem Papst?
Bode: Ich bin sicher, dass er das Motto «Ihr werdet die Kraft des Heiligen Geistes empfangen» übersetzen kann; dass etwas spürbar wird von der verbindenden Kraft des Geistes in diesem Vielvölkergemisch. Die Jugendlichen werden spüren, dass sie ernst genommen sind und Zeugen und Zeuginnen für die Zukunft der Kirche sind.