Täter schoss aus Hass auf "Liberale" und Homosexuelle wahllos um sich

Zwei Tote bei Amoklauf in US-Kirche

Ein Amokläufer hat in einer Kirche im US-Bundesstaat Tennessee zwei Menschen erschossen und sieben weitere verletzt. Wie die örtliche Polizei am Montag mitteilte, handelte der Täter offenbar aus Hass auf "Liberale" und Homosexuelle. Scheinbar wahllos hatte der 58-jährige Jim Adkisson am Sonntag (Ortszeit) das Feuer auf die rund 200 Gottesdienstbesucher in der Tennessee-Valley-Unitarian-Universalist-Kirche in Knoxville eröffnet.

 (DR)

Bei den Todesopfern handelt es sich um einen 60-jährigen Mann und eine 61-jährige Frau. Im Auto des Täters, der inzwischen festgenommen wurde, habe man einen vierseitigen Brief mit Hinweisen auf sein Tatmotiv gefunden, erklärte Knoxvilles Polizeichef Sterling Owen. Adkisson habe sich in dem Schreiben über «liberale» Bewegungen und über Homosexuelle beklagt.
Er habe sich zudem Sorgen gemacht, das Sozialamt werde seine Lebensmittelmarken reduzieren. Nach Zeugenaussagen hatte Adkisson das Gewehr in einem Gitarrenkasten in die Kirche gebracht.

Die Kirche gehört dem Verband der «Unitarian Universalists» an, der sich nicht als christliche Gemeinschaft versteht. Die Bewegung sei eine «liberale Religion mit jüdisch-christlichen Wurzeln», heißt es in den Glaubensgrundsätzen. Man respektiere alle Religionen. Etwa 1.000 Gemeinden gehören dem Verband an. Verbandspräsident William sagte, er sei zutiefst schockiert über die Tat. Es sei ihm deutlich geworden, wie «wunderbar und verletzbar» menschliches Leben sei.

In der Vergangenheit gab es mehrfach Gewalttaten mit Schusswaffen in US-Kirchen. Im Dezember 2007 erschoss ein Mann vier Menschen in einer Kirche und in einem Wohnheim für Missionare in Colorado. Fünf Monate zuvor wurden ein Pastor und zwei Gottesdienstbesucher in Neosho
(Missouri) erschossen. Im Mai 2006 wurden vier Menschen bei einem Gottesdienst in Baton Rouge (Louisiana) getötet.