Edathy mahnte in einem ddp-Interview, man dürfe «eine Religionsgemeinschaft als Ganzes nicht unter den Pauschalverdacht der Radikalisierungsbereitschaft stellen». Er fügte hinzu: «Wer islamistischen Ideologen den Nährboden entziehen will, muss Integration fördern.» Wer sich an den Rand der Gesellschaft gedrängt sehe, sei «empfänglicher für Demagogie als der, der sich als Teil der Gesellschaft betrachtet».
Edathy betonte, es sei «falsch und dumm», den Islam generell zu einer demokratiefeindlichen Religion zu erklären. Dies geschehe jedoch unter anderem auf einer Reihe von Internet-Plattformen. Der SPD-Politiker fügte hinzu: «Als Beispiel ist die Seite ´politically incorrect´ zu nennen, die regelrechte Hetze gegen den Islam betreibt und die deshalb nach meiner Überzeugung durch den Verfassungsschutz beobachtet werden sollte.»
Der Ausschuss-Vorsitzende mahnte, die Religionsfreiheit sei «Wesensmerkmal unserer Verfassung». Wer sie in Frage stelle, der schade der Demokratie und säe Hass. Edathy fügte hinzu: «Vielfalt ist ein Gewinn für unser Land und keine Bedrohung».
Haderthauer forderte, bei Migranten sei «ein Grundwissen über deutsche Bräuche und Traditionen» notwendig. So sollten muslimische Kinder «in der Schule lernen, warum wir Ostern oder Weihnachten feiern». Die CSU-Generalsekretärin fügte hinzu: «Unterricht in christlich-abendländischer Kultur und Werten sollte für muslimische Schüler verpflichtend sein.»
Haderthauer mahnte, Werte wie die Gleichberechtigung von Mann und Frau seien für alle Bürger verbindlich. Sie betonte ferner: «Ich erwarte von den Muslimen und ihren Verbänden auch ein glasklares Bekenntnis zur freiheitlich-demokratischen Grundordnung.» In Deutschland gelte «das Grundgesetz und nicht die Scharia».
Debatte über Integration von Muslimen
Warnung vor zunehmender "Islamophobie"
Die Integration von muslimischen Zuwanderern in Deutschland sorgt verstärkt für Diskussionen. Der Vorsitzende des Bundestags-Innenausschusses, Sebastian Edathy (SPD), warnte am Donnerstag vor zunehmender "Islamophobie". CSU-Generalsekretärin Christine Haderthauer forderte die Migranten auf, sich "auf die deutsche Alltagskultur einzulassen". Sie kritisierte: "Manche Muslime lassen diese Bereitschaft oft nicht in ausreichendem Maß erkennen."
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