Oberbürgermeisterin Dieckmann verzichtet auf erneute Kandidatur - Suche nach Nachfolge

Generationswechsel für Bonn

Damit hatte kaum jemand gerechnet: Bonns Oberbürgermeisterin Bärbel Dieckmann verzichtet auf eine erneute Kandidatur bei der nordrhein-westfälischen Kommunalwahl 2009. Es handele sich um eine "persönliche Entscheidung aus politischen Gründen", sagte die Sozialdemokratin am Dienstag in Bonn. Sie verwies darauf, dass sie am Ende der laufenden Legislaturperiode 15 Jahre Oberbürgermeisterin von Bonn gewesen sei.

Autor/in:
Markus Peters
Bärbel Dieckmann: Bereit für ein neues Amt (DR)
Bärbel Dieckmann: Bereit für ein neues Amt / ( DR )

«Es waren für Bonn 15 gute Jahre, Jahre, in denen die Stadt ihr Gesicht verändert hat», sagte Dieckmann. Nach dem Regierungsumzug nach Berlin habe Bonn eine kraftvolle Entwicklung genommen hat, die viele nicht für möglich gehalten hätten. «Ich bin fester denn je davon überzeugt, dass diese Stadt Zukunft hat.»

Sie sei nicht amtsmüde und es seien nicht Altersgründe, die sie bewegt hätten, auf eine erneute Kandidatur zu verzichten, betonte Dieckmann. «Ich gehöre seit langem zu denjenigen, die grundsätzlich bei hervorgehobenen Wahlämtern eine Beschränkung der Wahlzeiten für richtig halten. Dies gilt auch für mich.» Die Arbeit einer politischen Generation sei gemacht. «Wir haben den Strukturwandel in dieser Stadt geschafft», sagte Dieckmann.

Die 59-jährige Studiendirektorin ist seit 1994 Oberbürgermeisterin von Bonn. Zudem gehört sie dem Präsidium der Bundes-SPD an. Sie widersprach am Dienstag Medienberichten, wonach sie für ein hohes Amt bei der UNO im Gespräch sei. Pläne für die Zeit nach ihrem Rückzug vom Amt gebe es noch nicht. Vielmehr wolle sie bis zum letzten Tag der Legislaturperiode ihr Amt «mit großer Freude und mit ganzer Kraft wahrnehmen».

Als möglicher neuer Spitzenkandidat für die Kommunalwahl gilt der seit einem halben Jahr amtierende Vorsitzende des SPD-Unterbezirks Bonn, Ernesto Harder. Dieckmann erklärte, sie unterstütze die Kandidatur des 30-Jährigen. Weitere Bewerbungen aus den Reihen der Bonner SPD seien möglich.