Kölns Oberbürgermeister Fritz Schramma im domradio-Interview

"Der überwiegende Teil der Kölner will diesen Kongress nicht"

Kölns Oberbürgermeister Fritz Schramma unterstützt die geplanten Protestaktionen gegen den für das Wochenende geplanten "Anti-Islamisierungskongress":

 (DR)

Um 10 Uhr wird er am Samstag (20.09.2008) die Protestaktionen auf dem Roncalli-Platz eröffnen. Dabei werde er klar machen, dass der überwiegende Teil der Kölner Bevölkerung "diesen so genannten Kongress hier nicht haben will", so Schramma im domradio-Interview. "Seit Jahrhunderten kennen und lieben wir Köln als multikulturelle Stadt, wo Platz für Juden, Christen, Muslime und andere Religionen ist und wo wir tolerant miteinander umgehen". Es sei klar, dass es zwischen den Religionen verschiedene Positionen gebe, aber es müsse miteinander diskutiert werden. "Da gehen wir nicht mit den Methoden des "Angst-Machens" und der Diffamierung, der Ausgrenzung und des Rassismus vor", sagte der Oberbürgermeister.  
Die Veranstalter rechnen mit rund 40.000 Teilnehmern. Sollte diese Zahl zutreffen, befürchtet Schramma eine Überfüllung der engen Altstadtgassen.  Der Umzug beginnt am Roncalliplatz und führt durch das Gürzenichviertel zum Heumarkt. Der Oberbürgermeister ist jedoch aus der Erfahrung mit anderen Großveranstaltungen zuversichtlich, das in den Griff zu bekommen: "Meine einzige große Sorge ist, dass es auf der rechten wie linken Seite einige gewaltbereite Potentiale gibt. Es wird die große Aufgabe der Polizei sein, die voneinander fern zu halten", sagte Schramma im domradio.