Rund 4.000 Besucher aus aller Welt erwartet - Luther-Preis für junge Theologin

Wittenberg feiert Eröffnung der Lutherdekade

500 Jahre nach der Ankunft Martin Luthers
(1483-1546) in Wittenberg feiert die Stadt an diesem Wochenende die Eröffnung der Lutherdekade. "Wir rechnen mit rund 4.000 Besuchern aus der ganzen Welt", sagte Johannes Winkelmann, Geschäftsführer des Vereins WittenbergKultur. Die Festlichkeiten sollten am Freitagabend mit einem Orgelkonzert in der Stadtkirche und der Verleihung des Martin-Luther-Preises an eine junge Theologin beginnen. Am Sonntag wird die Lutherdekade der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) mit Gottesdiensten und einer Festversammlung eröffnet.

 (DR)

Im September 1508 kam der damals 24 Jahre alte Augustinermönch Martin Luther in Wittenberg an. Am Wochenende soll dieses Ereignis nachgestellt werden. Unter dem Motto «Luther kommt!» wird der Reformator am Samstag mit einem Boot über die Elbe setzen und anschließend die Stationen seines Lebens in der Stadt beschreiten. Im Hof des Lutherhauses wird im Anschluss ein Klosterfest gefeiert.

In den beiden Eröffnungsgottesdiensten am Sonntag werden der Präsident des Lutherischen Weltbundes, der US-amerikanische Bischof Mark Hanson, sowie der Magdeburger Bischof Axel Noack predigen. Erwartet werden auch der EKD-Ratsvorsitzende Wolfgang Huber, Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble und Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Wolfgang Böhmer (beide CDU). Der Fernsehsender Phoenix überträgt live von 10 bis 11.45 Uhr.

Trägerin des Martin-Luther-Preises für den akademischen Nachwuchs ist Sibylle Rolf. Der mit 5.000 Euro dotierte Preis wurde der Theologin für ihre Habilitationsschrift zur Rechtfertigungslehre Luthers zuerkannt.

Luther soll der Überlieferung nach am 31. Oktober 1517 seine 95 Thesen gegen den Ablasshandel der Kirche an die Türen der Wittenberger Schlosskirche geschlagen haben. Das 500-Jahr-Jubiläum 2017 ist Abschluss und Höhepunkt der Lutherdekade. In der sich an den Thesenanschlag anschließenden Reformation sehen heute weltweit rund 400 Millionen ihre geistlichen und konfessionellen Wurzeln.