Nur "Wort Gottes" ist ewig - Papst sieht Finanzkrise als Mahnung

Nicht auf Sand bauen

Die Kirche hat nach den Worten des langjährigen vatikanischen Verwaltungschefs Erzbischof Claudio Maria Celli keine fertigen Antworten zur aktuellen Finanzmarktkrise. Sie appelliere jedoch an christliche Banker und Fachleute, in ihrem Arbeitsfeld "christlich zu handeln", sagte er am Montag vor Journalisten im Vatikan. Nach den Worten von Papst Benedikt XVI. ist die globale Finanzmarktkrise eine Mahnung, sich nicht auf falsche Werte zu verlassen. Bei der ersten Sitzung der Weltbischofssynode am Montag in Rom sagte der Papst, dass der Zusammenbruch der großen Banken zeige, dass Geld einfach verschwinden könne und letztlich nichts sei.

 (DR)

Dinge, die wahr zu sein schienen, hätten sich als zweitrangig erwiesen. Wer nur auf Sichtbares setze, baue auf Sand. Bestand habe allein das Wort Gottes, so Benedikt XVI. am Montag in Rom.

Nur das Wort Gottes sei Realität, alle Elemente des alltäglichen Lebens, alle scheinbar zentralen Punkte in Wirtschaft, Politik und Gesellschaft seien lediglich „Realitäten zweiter Ordnung". Die aktuelle Weltmarktkrise sei eine Mahnung, sich nicht auf falsche Werte zu verlassen. Der Zusammenbruch der großen Banken zeige, dass Geld einfach verschwinden könne und letztlich nichts sei.
Ein Realist ist nach Worten des Papstes also, „wer sein Leben auf dem Fundament baut, das ewig bleibt."  

Das Wort Gottes sei zeitlos gültig. Der Bund Gottes mit den Menschen gehe daher schon der Schöpfung voraus, sei vielmehr Bedingung und wahre Ursache. Das Ziel der Schöpfung sei Christus und sein Wort, so der Papst. Bibelstudium sei daher immer mehr als die Beschäftigung mit einem literarischen Text, vielmehr sei es grundlegender Bestandteil unserer Existenz.

Kontakt mit dem Wort Gottes führe aus unserer menschlichen Begrenztheit hinaus, so Benedikt XVI. Auch der Kontakt mit der Kirche, die das Wort Gottes verkündet, ist laut den Worten des Papstes immer mehr als der „Kontakt mit einer kleinen Gruppe", sondern führe zur „Gemeinschaft mit der ganzen Menschheit". In diesem Sinn sei Verkündigung nie „kirchlicher Kolonialismus", so das Kirchenoberhaupt. Die Kirche eröffne so vielmehr den „universalen Horizont der ganzen Menschheit" und verbinde über alle kulturellen Unterschiede hinweg.