Papst: Egoismus ist Ursache des Hungers

"Entfesselte Spekulation"

Der Egoismus von Staaten und Ländergruppen, aber auch die "entfesselte Spekulation" des Marktes und bei Verbraucherpreisen sind nach Ansicht von Papst Benedikt XVI. Hauptursachen für den Hunger auf der Welt. Die Mittel und die Ressourcen auf der Erde würden heute ausreichen, um alle Menschen zu ernähren, betonte er in einer Botschaft an die FAO, die Ernährungs- und Landwirtschafts-Organisation der Vereinten Nationen. Was fehle sei eine ordentliche Verwaltung der Lebensmittel-Ressourcen, betonte er in der am Donnerstag im Vatikan veröffentlichten Botschaft zum Welthungertag 2008. Denn aufgrund von Korruption in der öffentlichen Verwaltung flössen viele Mittel nicht in die Grundversorgung der Menschen sondern in Waffenkauf und -entwicklung.

 (DR)

Eine gerechte Verteilung der Güter sei wichtiger als eine globale Steigerung der Lebensmittelproduktion, betonte Benedikt XVI. in seiner Botschaft an FAO-Generaldirektor Jacques Diouf. Gefragt sei daher eine internationale Zusammenarbeit, die angesichts von Naturkatastrophen und Finanzmarktkrise den Respekt vor der Menschenwürde an erste Stelle rückt, so der Papst. Man müsse an erster Stelle die Ursachen beseitigen, die der gerechten Entfaltung des Menschen im Wege stehen. Der Welthungertag wird jährlich am 16. Oktober begangen.