US-Studie: Mehr Rassenvorurteile in weißen Kirchengemeinden

In der Kirche unter sich

Rassistische Vorurteile sind einer Untersuchung zufolge in weißen US-Kirchengemeinden besonders stark verbreitet. Nach einer Umfrage der baptistischen Baylor-Universität im texanischen Waco sind nur 69,4 Prozent der Kirchgänger, die einer ausschließlich weißen Gemeinde angehören und die Bibel wörtlich nehmen, bereit, einen nicht-weißen Präsidentschaftskandidaten zu wählen.

 (DR)

Insgesamt erklärten aber 84,2 Prozent der Weißen, sie würden für einen «Minderheitskandidaten» stimmen, sollte ihre Partei einen solchen Kandidaten aufstellen, wie das «Institut für Studien der Religion» am Dienstag (Ortszeit) mitteilte.

Es sei bedauerlich, dass viele Weiße beim Kirchgang nicht mit Menschen anderer Rassen in Kontakt kämen, sagte Studienautor Kevin Dougherty, Soziologieprofessor an der Baylor-Universität. Die aktuelle Präsidentschaftswahl werde die Konsequenz dessen offenlegen, dass US-Amerikaner im Glaubensbereich weitgehend nach Hautfarbe getrennt sind.

75,1 Prozent der Weißen, die die Bibel wörtlich nehmen, würden nur für einen weißen Präsidentschaftskandidaten stimmen, heißt es in der Studie, die sich auf Befragung von 1.325 weißen US-Amerikanern gründet. Weiße, die die Bibel für ein Buch voller Geschichten und Legenden halten, wären zu 89,9 Prozent bereit, einen Politiker einer anderen Rasse zu wählen, nicht religionsgebundene zu 91,4 Prozent.