Hollywood will Leben Mohammeds verfilmen

Leinwandheld ohne Gesicht

Kinofilme über Jesus gibt es Dutzende. Sogar Parodien wie "Das Leben des Brian" der britischen Komiker Monty Python. Aber Mohammed? Das Leben des Propheten des Islam fand erst einmal auf der Leinwand statt. Das Problem: Muslimische Konventionen verbieten bildliche Darstellungen Mohammeds. Dennoch plant Hollywood nun ein Remake.

 (DR)

In der US-Traumfabrik Hollywood soll ein Spielfilm über das Leben des Propheten Mohammed entstehen. Mit dem Titel "Der Botschafter des Friedens" (The Messenger of Peace) drehe Produzent Oscar Zoghbi erst den zweiten englischsprachigen Film über den Religionsstifter überhaupt, berichteten US-Medien am Dienstag. Details der Finanzierung und der Produktion würden in Kürze bekanntgegeben.

Der erste Film, der sich an der Verfilmung des Prophetenlebens versuchte, sei "Die Botschaft" (The Message) aus dem Jahr 1977. Das Werk des Regisseurs Moustapha Akkad mit Anthony Quinn in der Hauptrolle sei damals als beispielhaft dafür gelobt worden, wie respektvoll das kommerzielle westliche Kino mit dem Islam umzugehen verstehe, hieß es.

Konsequent aus dem Off
"Akkad hat ein wundervolles Werk geschaffen, und wir haben sehr viel Respekt dafür", zitiert die US-Presse Zoghbi nach einer Pressekonferenz in Hollywood. Nun wolle man aber "moderne Filmtechnik verwenden und dabei die Kernbotschaften von Akkads Film neu erzählen". Akkad, ein vor allem für seine "Halloween"-Horrorfilme bekannter Regisseur, kam 2005 bei einem El-Kaida-Anschlag auf ein Hotel in Jordanien ums Leben.

Sein Film zeigte den Propheten und seine Begleiter niemals direkt, sondern ließ sie konsequent aus dem Off sprechen.

Muslimische Konventionen verbieten bildliche Darstellungen des Propheten. In den vergangenen Jahren kam es wegen karikaturistischer Mohammed-Darstellungen weltweit zu heftigen Protesten aus der islamischen Welt, so etwa 2006 in Dänemark.