Kardinal Meisner hegt einen besonderen Weihnachtswunsch

"Da wird einiges über mich hinwegrollen"

Der Kölner Kardinal Joachim Meisner hegt einen Weihnachtswunsch der besonderen Art: Er hofft, die Feiern und Festreden anlässlich seines 75. Geburtstags am 25. Dezember gut zu überstehen. Das bekannte er am Mittwoch im Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) in Köln. "Da wird einiges über mich hinwegrollen."

 (DR)

800 Gäste seien geladen. Er wünsche sich, von den Gratulanten nur Dinge zu hören, «an die die Redner auch glauben», sagte der Erzbischof augenzwinkernd.

Als weiteren Weihnachtswunsch nannte Meisner, «dass ich schneller beim Danken als beim Klagen oder Kritisieren bin. Ich möchte mehr dafür danken, dass ich als Christ und Bischof leben durfte.» Das habe er vom heiligen Paulus gelernt, zu dessen 2000. Geburtstag der Papst im Sommer ein Gedenkjahr ausgerufen hatte. Der Völkerapostel beginne jeden seiner Briefe mit einer Danksagung, auch wenn er anschließend harte Dinge sagen müsse, so Meisner.

Der Kardinal verriet auch, dass er Köln an den Festtagen wegen des Geburtstags gern verlassen würde. «Aber Weihnachten kann ich nicht davonlaufen. Außerdem hat eine Diözese am 75. Geburtstag ihres Bischofs Familienrechte.» So hoffe er auf Festreden nach dem Motto «Du hast dich bemüht, Du hast nicht alles erreicht und wir stehen zu Dir». Papst Benedikt XVI. hatte Meisner kürzlich gebeten, über den Geburtstag hinaus im Amt zu bleiben.

Weil das Fest auf Weihnachten fällt, sind die meisten Gäste am 11. Januar eingeladen. Geplant sind ein Dankgottesdienst im Dom und eine Festakademie im Maternushaus in Köln. In der Messe predigt Kardinal Peter Erdö aus Budapest, Vorsitzender des Rats der Europäischen Bischofskonferenzen (CCEE), mit dem Meisner befreundet ist.