Polnische Bischofskonferen

Stichwort

Die Polnische Bischofskonferenz zählt mit 135 Mitgliedern zu den größten in Europa. Ihr Vorsitzender ist seit 2004 Erzbischof Jozef Michalik (67) von Przemysl. Der konservative Kirchenmann wurde am Dienstag in einer Stichwahl wiedergewählt.

 (DR)

In die erste Amtszeit Michaliks, der dem konservativen und EU-skeptischen Flügel zugerechnet wird, fiel 2005 die Unterzeichnung einer Gemeinsamen Erklärung mit dem damaligen Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Karl Lehmann, zur Versöhnung und Freundschaft zwischen beiden Ländern.

Bis 1994 war der polnische Primas automatisch Vorsitzender der Bischofskonferenz. Seither wird der Vorsitzende für jeweils fünf Jahre mit absoluter Mehrheit gewählt. Laut Statut von 1994 sind höchstens zwei Amtszeiten möglich.

Michaliks prominenter Vorgänger war Kardinalprimas Jozef Glemp (79), der die Bischofskonferenz 23 Jahre lang leitete. Glemp bleibt noch bis zu seinem 80. Geburtstag im Dezember polnischer Primas. Zu den verbliebenen symbolischen Aufgaben des Ehrenamtes gehören TV-Ansprachen an Weihnachten. Neuer Primas wird nach dem Wunsch von Papst Benedikt XVI. der Gnesener Erzbischof Henryk Muszynski (75); die westpolnische Stadt ist der historische Sitz des Primas.

Muszynski soll ebenfalls bis zu seinem 80. Geburtstag im März 2013 im Amt bleiben. 106 der derzeit 135 Oberhirten sind vom polnischen Papst Johannes Paul II. (1978-2005) ernannt worden.