Angola

Stichwort

Angola liegt im Südwesten Afrikas und ist mit einer Fläche von etwa
1,25 Millionen Quadratkilometern dreieinhalb mal so groß wie Deutschland. Nachbarländer sind die Demokratische Republik Kongo, Sambia und Namibia. Das ehemalige Portugiesisch Kongo weist drei Klimazonen auf: im Norden und an der Küste ist es tropisch, im Südosten heiß und trocken und im Hochland, das den Hauptteil des Landes ausmacht, gemäßigt tropisch mit großen Temperaturunterschieden zwischen Tag und Nacht. Angola ist zwar reich an Bodenschätzen, vor allem an Erdöl und Diamanten, gehört aber dennoch zu den ärmsten Ländern der Erde.

 (DR)

1576, nach fast 100 Jahren als Handelsposten, wurde Angola offiziell portugiesische Kolonie. Nach mehreren Aufständen erlangte es 1975 staatliche Unabhängigkeit. Der anschließende bewaffnete Konflikt dauerte mit Unterbrechungen bis zum Waffenstillstand im April 2002.
Der brutale Bürgerkrieg zwischen rivalisierenden Befreiungsgruppen stand zunächst auch im Kontext des Kalten Krieges, dauerte aber nach 1990 als Kampf zwischen Regierung und Rebellen um Macht und Diamanten an. Schätzungen zufolge forderte der Krieg in 27 Jahren rund eine Million Todesopfer. Weitere Folgen sind eine zerstörte Infrastruktur, wegen Landminen brachliegende Felder, 1,8 Millionen Flüchtlinge (laut UN-Angaben) sowie Unterernährung von einem Drittel der Bevölkerung.

Dank der Bodenschätze hat Angola derzeit das größte Wirtschaftswachstum Afrikas; die Lage der Menschen bessert sich jedoch kaum. Berichtet wird über Korruption, sich bereichernde Eliten und verschwindende Gelder. Parlamentswahlen gab es 1992 und 2008, die die Partei von Jose Eduardo dos Santos, Volksbewegung für die Befreiung Angolas (MPLA), mit 82 Prozent der Stimmen gewann. Santos ist seit 1979 Staatspräsident.

Angola hat eine junge Bevölkerung mit rund 17 Millionen Einwohnern.
Amtssprache ist Portugiesisch. Die Hauptstadt ist Luanda mit geschätzten 2,5 bis 5 Millionen Einwohnern. Etwa die Hälfte der Angolaner ist unter 18 Jahre alt. 55 Prozent sind Katholiken, 10 Prozent Protestanten, 2 Prozent Muslime. Viele Angolaner hängen Naturreligionen an.