Die Aktivitäten im Überblick

Das deutsche Engagement in Afghanistan

Im Mittelpunkt der internationalen Afghanistan-Konferenz am Dienstag in Den Haag stehen die Themen Sicherheit, Wiederaufbau und Entwicklung. Das deutsche Engagement in Afghanistan umfasst den Einsatz von Soldaten, Aufbauhilfe und humanitäre Unterstützung. 2008 stellte die Bundesregierung für den zivilen Wiederaufbau insgesamt 170 Millionen Euro bereit.

 (DR)

Militär: Die NATO-geführte Eingreiftruppe (International Security Assistance Force - ISAF) soll die afghanische Regierung dabei unterstützen, Sicherheit zu schaffen und aufrechtzuerhalten. Rund 3.800 deutsche Soldaten sind derzeit unter ISAF-Kommando im Einsatz, die Obergrenze liegt bei 4.500. Neben Aufklärung, Logistik und Evakuierung bilden die Bundeswehrangehörigen afghanische Soldaten aus und unterstützen die Polizeiausbildung.

In Kundus und Faisabad führt die Bundesregierung zwei der fünf regionalen Wiederaufbauteams, in denen Zivilisten aus Diplomatie, Wiederaufbau sowie Polizei und Militär zusammenarbeiten. Ein Militärbeobachter nimmt zudem an der UN-Mission in Afghanistan teil, die den Aufbau rechtsstaatlicher Strukturen unterstützen soll.

Entwicklungshilfe: Im Mittelpunkt stehen der Aufbau der Wirtschaft, ländliche Entwicklung, Stromversorgung und Grundbildung. Hinzu kommt die Förderung der Menschenrechte, etwa in Projekten für Frauen und Mädchen. Seit 2007 nimmt Afghanistan an einem Entschuldungsprozess teil. Deutschland hat Afghanistan mit rund 65 Millionen Euro einen Großteil seiner Schulden erlassen. Seit 2001 wurden zudem im Rahmen der humanitären Hilfe mehr als 77,7 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Dazu gehören auch Minenräumung und Gesundheitsfürsorge.

Polizei: Im April 2002 übernahm Deutschland die führende Rolle beim Aufbau der afghanischen Polizei. Seit Juni 2007 gehört das deutsche Polizeiprojektbüro zu EUPOL Afghanistan, das derzeit von einem Deutschen geleitet wird. Rund 40 deutsche Beamte unterstützen EUPOL derzeit. 40 bis 50 Polizisten sind außerdem monatlich als Langzeitberater und Trainingsberater im Land im Einsatz. Im Jahr 2009 will Deutschland wie bereits 2008 rund 3.000 afghanische Polizisten
aus- und fortbilden. Seit 2002 wurden jährlich rund 12 Millionen Euro in den Polizeiaufbau investiert. 2008 wurden die Mittel auf 35,7 Millionen Euro verdreifacht.

Kultur: Das Auswärtige Amt unterstützt auch kulturelle und bildungspolitische Projekte in Afghanistan. Dazu zählen das 2003 eröffnete Goethe-Institut in Kabul und die Unterstützung beim Medienaufbau, der Schutz von Kulturgütern, personelle und materielle Hilfe für Schulen und Hochschulen und sogar die Förderung der ersten afghanischen Skateboard-Schule.