L'Aquila: Päpstliche Ablass-Bulle und unbekanntes Fresko in Trümmern gefunden

Glück im Unglück

Ein kostbares Pergament von Papst Coelestin V. aus dem Jahr 1294 ist in L'Aquila unversehrt gefunden worden. Laut einem Bericht der Turiner Tageszeitung "La Stampa" bargen Spezialisten der Feuerwehr die sogenannte "Bulle der Vergebung" aus einem Tresorschrank im Turm des Palazzo Margherita, der bei dem Erdbeben am 6. April teilweise eingestürzt war. In Rocca di Cambio ist ein bislang unbekanntes Fresko aus dem frühen 11. Jahrhundert aufgetaucht.

 (DR)

Der Einsiedler-Papst Coelestin V. hatte in seiner nur wenige Monate dauernden und durch Abdankung beendeten Amtszeit einen jährlichen Ablass eingeführt. Die Vergebung der zeitlichen Sündenstrafen war an einen Besuch der Kirche Santa Maria di Collemaggio in L'Aquila geknüpft. Die jeweils am letzten Augustwochenende begangene «Perdonanza» (Vergebung) zählt zu den populärsten religiösen Festen in den Abruzzen. Der Reliquienschrein Coelestins V. war bereits am Donnerstag vergangener Woche unbeschadet unter dem Schutt der romanischen Basilika Santa Maria di Collemaggio wiederentdeckt worden.

Unterdessen ist bei Sicherungsarbeiten in Rocca di Cambio rund 25 Kilometer nordöstlich von L'Aquila ein bislang unbekanntes Fresko aus dem frühen 11. Jahrhundert aufgetaucht. Durch das Erbeben hatte sich der Altar der Kirche San Pietro alla Collegiata von der Wand gelöst und das Bild freigegeben, wie die Tageszeitung «Il Messaggero» berichtete. Das Bild zeigt eine Muttergottes mit Kind.