Israels Geheimdienst warnt Papst vor Fahrt im Papamobil

Benedikt XVI. in Gefahr?

Der israelische Geheimdienst will nicht, dass Papst Benedikt XVI. während seiner Reise ins Heilige Land mit einem offenen Papamobil durch Nazareth fährt. Es lägen Hinweise auf einen geplanten Anschlag extremistischer islamistischer Kreise vor, heißt es in der Zeitung "Haaretz" (Sonntag). Der Tourismusminister wolle darüber während der wöchentlichen Kabinettssitzung beraten lassen.

 (DR)

Eine Delegation des Vatikan habe den israelischen Stellen mitgeteilt, dass der Papst unmittelbaren Kontakt mit den Menschen in Nazareth wünsche. «Haaretz» berichtet unter Berufung auf den Geheimdienst, im Norden Israels seien Flugblätter verteilt worden, in denen Islamisten zu einer «Störung» des Papstbesuches und zu einem Anschlag auf sein Leben aufriefen. Der geplante Besuch in Nazareth am 14. Mai falle zusammen mit dem Gedenktag der Palästinenser an die Staatsgründung Israels. Daher könne es in arabischen Ortschaften zu Unruhen kommen. Dies bereite den Sicherheitsbehörden zusätzliche Kopfzerbrechen.

Zudem seien Renovierungs- und Bauarbeiten an den geplanten Stationen des Papstbesuchs noch nicht abgeschlossen. Das größte Problem sei ein nicht geräumter Ziegenstall an der Stätte, an der Benedikt XVI. seine größte Messe im Heiligen Land halten will. Offenbar werde auch noch darüber gestritten, wie viele Gläubige zu dem Gottesdienst zugelassen werden sollten. Während das Tourismusministerium von 10.000 Teilnehmern spreche, erhoffe der Bürgermeister von Nazareth 40.000 Pilger. Im lateinischen Patriarchat ist von 30.000 Teilnehmern die Rede.

Der Papst reist Anfang Mai ins Heilige Land. Der Besuch vom 8. bis 15. Mai führt ihn zunächst nach Jordanien und anschließend nach Israel und ins Westjordanland.