Katholische Kirche eröffnet Wallfahrtssaison

Rom, Lourdes oder Altötting und Kevelaer

Mit Wallfahrten, Andachten und Gottesdiensten hat die katholische Kirche in Deutschland am Freitag ihre Wallfahrtssaison eröffnet. Bis Anfang November werden Millionen Menschen nicht nur nach Rom, Lourdes oder Santiago de Compostela pilgern, sondern auch die zahlreichen deutschen Pilgerstätten von Altötting bis Kevelaer, von Aachen bis Trier, besuchen.

 (DR)

Schon seit Beginn der 90er Jahre steigt die Zahl der Wallfahrer an. Das schräg-besinnliche Pilgertagebuch «Ich bin dann mal weg» des Komikers Hape Kerkeling über seine Reise auf dem mittelalterlichen Jakobsweg hat das Pilgern noch einmal populärer gemacht. Im Trend liegen ungezwungene Pilgerreisen zu Fuß, mit Fahrrad, Skate-Board und Inline-Skatern; sie verbinden das Religiöse mit dem Abenteuer, dem Sport und dem kulturellen Event. Auch Wallfahrten mit Motorrad, Pferdekutschen oder Wohnmobil gehören inzwischen zu den Angeboten in den 27 katholischen Diözesen. Im vergangenen Jahr besuchten fast eine Million Pilger Altötting; rund 800.000 Wallfahrer kamen nach Kevelaer. Die beiden Marien-Wallfahrtsorte sind die meist besuchten Pilgerziele in Deutschland.

Nuntius Perisset eröffnet Wallfahrtszeit in Kevelaer
Der Apostolische Nuntius in Deutschland, Erzbischof Jean-Claude Perisset, eröffnete am Freitag mit drei symbolischen Hammerschlägen das Pilgerportal der Marienbasilika im zweitgrößten deutschen Wallfahrtsort nach Altötting. Im Anschluss feierte er mit den Gläubigen einen Festgottesdienst. Die Pilgersaison 2009 steht unter dem Leitwort «Ich weiß, wem ich glaube». Jährlich pilgern etwa 800.000 Menschen in den niederrheinischen Wallfahrtsort.

Zusammen mit dem Nuntius begrüßte Wallfahrtsdirektor Domkapitular Stefan Zekorn die Gläubige im Forum Pax-Christi. Am Nachmittag feierten sie die erste Pilgerandacht in der Basilika. Bis Allerheiligen am 1. November gibt es dort täglich um 10.00 Uhr und 15.00 Uhr Andachten, wie Zekorn ankündigte. Gottesdienste würden täglich in der Beichtkapelle, der Sakramentskapelle sowie im Klarissenkloster gehalten. In der Beichtkapelle haben Pilger darüber hinaus jeden Tag um 18.00 Uhr die Möglichkeit, an einer Marienvesper teilzunehmen.

Für Samstagabend ist eine Lichterprozession in Kevelaer geplant. Am Sonntag wird die weltbekannte Lepra-Ärztin und katholische Ordensschwester Ruth Pfau erwartet. Im Petrus-Canisius-Haus berichtet sie von ihrer Arbeit in Pakistan. Ein weiterer Höhepunkte der diesjährigen Pilgersaison wird die 1. Nordwestdeutsche Ministrantenwallfahrt am 29. August sein. Daran nehmen laut Angaben mehr als 10.000 Messdiener aus den Diözesen Aachen, Hamburg, Hildesheim, Osnabrück, Paderborn, Köln und Münster teil. Für den 13.
September hat der Präsident des Päpstlichen Einheitsrates, Kurienkardinal Walter Kasper, in Kevelaer sein Kommen angekündigt.