Die deutsche Sektion der Friedensbewegung Pax Christi fordert sofortige Strategieänderung beim Afghanistan-Einsatz

"Pax Christi fordert eine Exit-Strategie!"

Während sich Bundeskanzlerin Angela Merkel demonstrativ hinter den Afghanistan-Einsatz stellte, hat sich Pax Christi-Generalsekretärin Christine Hoffmann im domradio-Interview klar gegen den Einsatz und für eine gut durchdachte und vorbereitete Exit-Strategie ausgesprochen. Hoffmann: "Ich sehe kaum Fortschritte in der Befriedung des Landes, aber eine Eskalation der Gewalt. Das Militär wird von der Zivilbevölkerung in Afghanistan als Besatzung erlebt." Man müsse den Versuch, einen humanitären Friedenseinsatz zu realisieren, als gescheitert ansehen. Ein einfaches "Weiter so" helfe nicht. Hoffmann: "Pax Christi fordert deshalb eine Exit-Strategie!". Die Bundesregierung müsse sich bei der Nato für einen vernünftigen Plan und einen vorbereiteten Abzug einsetzen.

 (DR)

Die Diskussion, ob es sich bei dem Einsatz um einen Kriegs- oder Kampfeinsatz oder eine bewaffnete Friedensmission handelt, spielt für Hoffmann keine Rolle: "Tatsache ist doch, dass bei dem Einsatz der Bundeswehr in Afghanistan Soldaten sterben. Für die Gefallenen macht es keinen Unterschied, ob wir von Krieg- oder Kampfeinsatz sprechen."

Gestern hatte der Bundestag die Entsendung von vier AWACS-Aufklärungsfliegern der Nato gebilligt. Bis zu 300 deutsche Soldaten können mit in den Einsatz geschickt werden.