Uiguren

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In China leben rund neun Millionen Uiguren. Die muslimische Minderheit gehört zur Familie der Turkvölker und hängt mehrheitlichem dem sunnitischen Islam an. Teile der Uiguren streben die staatliche Unabhängigkeit von China an. Ihr von Peking als "autonome Region Xinjiang" bezeichnetes Siedlungsgebiet nennen Uiguren auch "Ostturkistan".

 (DR)

Vom 7. bis 8. Jahrhundert errichteten die Uiguren auf dem Gebiet der heutigen Mongolei ein Großreich. Mitte des 18. Jahrhunderts schlossen die mandschurischen Herrscher der Qing-Dynastie das Siedlungsgebiet der Uiguren dem Kaiserreich an. Nach zahlreichen Aufständen scheiterten die Uiguren in den 1930er und 1940er Jahren mit ihrem Plan, eine "Republik Uiguristan" zu errichten.

Seit den 1990er Jahren haben uigurische Aktivisten wiederholt zu Aufständen aufgerufen und Bombenanschläge verübt. Chinesische Behörden schlugen Proteste blutig nieder. Vor den olympischen Spielen 2008 stellte die kommunistische Führung die Minderheit unter den Generalverdacht des Terrorismus.

Als Angehörige einer ethnischen Minderheit genießen Uiguren einige Privilegien in China, zum Beispiel bei der Ein-Kind-Politik und der Hochschulaufnahmeprüfung. Die freie Ausübung ihres Glaubens wird von Peking jedoch stark eingeschränkt.

Durch die gezielt unterstützte Zuwanderung von Han-Chinesen macht der Anteil der Uiguren an der Bevölkerung in Xinjiang lediglich rund 40 Prozent aus. Der "Weltkongresses der Uiguren" hat seinen Sitz in München.