Das sagte Solwodi-Chefin Lea Ackermann im domradio-Interview. Die Frauen würden wie Essen und Trinken vermarktet und konsumiert. Das sei nichts anderes als "entfesselte Frauenerniedrigung". Am Sonntag waren Flatrate-Bordelle in Wuppertal, Schönefeld bei Berlin, Heidelberg und Fellbach bei Stuttgart durchsucht worden.
Die beiden Etablissements in Baden-Württemberg wurden geschlossen. Sie bezweifle, dass Frauen freiwillig in solchen Bordellen arbeiteten, sagte Ackermann. Die meisten Frauen stammten aus Ländern wie Rumänien und Bulgarien und seien kaum in der Lage, ihren eigenen Lebensunterhalt und den ihrer Familien abzusichern. Viele seien angesichts mangelnder Deutschkenntnisse nicht fähig, Verträge mit Bordellbetreibern zu lesen, sagte Ackermann in einem Interview mit der «Neuen Osnabrücker Zeitung» .
Flatrate-Tarife für die sexuelle Ausbeutung von Prostituierten seien eine zu erwartende Folge des 2002 in Kraft getretenen Prostitutionsgesetzes (ProstG), das die freiwillig ausgeübte Prostitution legalisierte und herkömmlichen Dienstleistungen gleichstellte."
Solwodi steht für «Solidarity with women in Distress» (Solidarität mit Frauen in Not). Die überparteiliche und überkonfessionelle Organisation mit Sitz im rheinland-pfälzischen Boppard hilft Opfern von Zwangsprostitution.