Papst Benedikt XVI. und philippinische Bischöfe würdigen frühere Präsidentin Corazon Aquino

"Verlust einer großen Frau"

Mit tiefer Trauer haben die Bischöfe auf den Philippinen auf den Tod der früheren Präsidentin Corazon Aquino reagiert. Die Bischofskonferenz teile den Schmerz der Familie und der Bevölkerung über den Verlust einer "großen Frau", heißt es in einem Statement des Episkopats-Vorsitzenden, Erzbischof Angel N. Lagdameo von Jaro. Papst Benedikt XVI. würdigte Aquino für ihren mutigen Einsatz für die Freiheit ihres Volkes.

 (DR)

Lagdameo ist am kommenden Freitag in Mandaluyong Hauptzelebrant beim Requiem für Aquino, die als erste Frau von 1986 bis 1992 Staatspräsidentin ihres Landes war. Nach dem Willen ihrer Familie wird die im Alter von 76 Jahren verstorbene Aquino im Rahmen einer privaten Zeremonie beigesetzt.

Die Rolle Aquinos beim Wiederaufbau der Demokratie nach der Herrschaft von Ferdinand Marcos bleibe unvergessen, heißt es in der Kondolenz-Erklärung von Lagdameo. Das ganze Land sei Corazon Aquino zu großer Dankbarkeit verpflichtet, die damals, obwohl keine Politikerin und politisch unerfahren, auf Wunsch des Volkes hin die Bürde des Präsidentenamts auf sich genommen habe. Nicht sie habe nach diesem Amt gestrebt, sondern das Volk habe sie an die Spitze des Staates gerufen. Vorbildlich sei auch gewesen, wie sie nach sechs Jahren als Präsidentin das Amt an einen Nachfolger weitergegeben habe, unterstreicht der Episkopats-Vorsitzende.

Heutigen und künftigen politischen Führern obliege es, so Lagdameo, ihrem Vorbild nachzueifern und sich dem Vertrauen des Volkes würdig zu erweisen.

Beileidstelegramm vom Papst
Papst Benedikt XVI. hat die ehemalige philippinische Staatspräsidentin Corazon Aquino für ihren mutigen Einsatz für die Freiheit ihres Volkes gewürdigt. In einem Beileidstelegramm lobte er Aquinos entschiedene Absage an Gewalt und Intoleranz und hob ihren Beitrag für eine gerechte Staatsordnung hervor. Er bete, dass der «tiefe und standhafte Glaube», dem die Politikerin im Leben gefolgt sei, jetzt überreiche Erfüllung finde, heißt es in dem am Samstag vom Vatikan veröffentlichten Schreiben.

Noch vor einer Woche hatte Benedikt XVI. der Ex-Präsidentin seine geistliche Verbundenheit bekundet und sie seines Gebets versichert.

Ex-Präsidentin Corazon Aquino ist tot
Die frühere philippinische Staatspräsidentin Corazon Aquino erlag im Alter von 76 Jahren am frühen Samstagmorgen (Ortszeit) in Manila ihrem Darmkrebsleiden. Altbischof Teodoro C. Bacani von Novaliches, langjähriger Wegbegleiter der Katholikin, bekundete der Familie im Namen der Philippinischen Bischofskonferenz Beileid und Anteilnahme.

«Cory», wie Aquino von der Bevölkerung genannt wurde, war die Witwe des am 21. August 1983 bei seiner Rückkehr aus dem US-Exil ermordeten Oppositionspolitikers Benigno Aquino und von 1986 bis 1992 Staatspräsidentin der Philippinen. Mit ihrem Wahlsieg im Februar 1986 leitete sie das Ende der langjährigen Herrschaft des Diktators Ferdinand Marcos ein und wurde seither im Land als Ikone der Demokratie verehrt.