Lepra

Stichwort

 (DR)

Die Lepra, früher «Aussatz» genannt, war zu biblischen Zeiten als «Geißel der Menschheit» gefürchtet. Das Lepra-Bakterium (Mycobacterium leprae) befällt Haut und Nervensystem.
Weil Gliedmaßen gefühllos werden können, kommt es oft zu Lähmungen, Verletzungen und Verstümmelungen. Deshalb löste die Krankheit Angst und Schrecken aus. Auch heute noch werden Erkrankte oft ausgegrenzt.
Der Welt-Lepra-Tag, der am jeweils letzten Sonntag im Januar begangen wird, erinnert an das Los der Kranken.

   Der norwegische Arzt Gerhard Armauer Hansen entdeckte 1872 das Lepra-Bakterium. Bis heute gibt es gegen die tückische Krankheit keine Schutzimpfung. Die Ansteckungswege sind nicht genau bekannt.
Ausgewogene Ernährung, Hygiene und sauberes Trinkwasser verringern das Infektionsrisiko aber ganz erheblich. Lepra gilt als Krankheit der Armut.

   Die meisten Fälle treten in Entwicklungs- und Schwellenländern wie Indien, Brasilien und Mosambik auf. Auch wenn die Zahl der registrierten Neuinfektionen und Patienten zurückgegangen ist, gibt es der Deutschen Lepra- und Tuberkulosehilfe in Würzburg zufolge eine hohe Dunkelziffer. Laut Schätzungen sind lediglich ein Drittel bis die Hälfte der Fälle bekannt. Im Jahr 2008 wurden 249.000 neue Lepra-Fälle registriert, die meisten in Indien und Brasilien.

   Lepra ist mit Medikamenten heilbar. Eine Kombinationstherapie mit mehreren Antibiotika dauert sechs bis zwölf Monate. Laut Schätzungen müssen rund fünf Millionen Menschen mit Behinderungen leben, weil sie zu spät behandelt wurden. Der Welt-Lepra-Tag erinnert auch an den Todestag des indischen Staatsmanns Mahatma Gandhi (1869-1948), der sich stets für Lepra-Kranke einsetzte. Er wurde am 30. Januar 1948 ermordet.

Internet: www.dahw.de , www.difaem.de