Die Teilnehmer der Deutschen Islam Konferenz

Hintergrund

Die Deutsche Islam Konferenz (DIK), die der damalige Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble 2006 zum ersten Mal einberief, wird mit neuen Teilnehmern fortgesetzt. Der Bund wird statt wie bisher mit acht nur noch mit sechs Vertretern am Tisch sitzen. Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) leitet die DIK.

 (DR)

Die Länder werden durch sechs Politiker vertreten sein, darunter die jeweiligen Vorsitzenden der Innen-, der Integrations- und der Kultusministerkonferenz. Daneben sollen für die Kommunen der Oberbürgermeister von Nürnberg, Ulrich Maly (SPD), sein Amtskollege aus Duisburg, Adolf Sauerland (CDU), der Oberbürgermeister von Göttingen, Wolfgang Meyer (SPD) sowie die Bundesvereinigung kommunaler Spitzenverbände vertreten sein.

Auf muslimischer Seite werden fünf Verbände der Konferenz
angehören: Die Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion (DITIB), der Verband Islamischer Kulturzentren, der Zentralrat der Muslime in Deutschland, die Alevitische Gemeinde Deutschland und die Türkische Gemeinde Deutschland, die bislang nicht Mitglied war. Der Islamrat wurde suspendiert.

Da die Verbände nur einen kleinen Teil der Muslime in Deutschland repräsentieren, sind erneut Einzelpersönlichkeiten eingeladen worden. Von den bisherigen Einzelvertretern wurde niemand erneut berufen. Sie sollen aber regelmäßig beratend hinzugezogen werden.

Zu den neuen Einzelpersonen gehören: Der islamkritische Politologe und Schriftsteller («Mein Abschied vom Himmel: Aus dem Leben eines Muslims in Deutschland») Hamed Abdel-Samad und der Bonner Lehrer für Islamkunde, Bernd Ridwan Bauknecht, der auch an einem Schulbuch für muslimischen Religionsunterricht mitgeschrieben hat. Ferner wurde die Frankfurter Rechtsanwältin Gönül Halat-Mec eingeladen. Die Türkin gehört zur «Frankfurter Initiative progressiver Frauen», einem Zusammenschluss türkischstämmiger Frauen.

Neu in der DIK sind auch die aus Bosnien stammende Islamwissenschaftlerin Armina Omerika, der Osnabrücker Professor für islamische Religionspädagogik, Bülent Ucar, der Frankfurter SPD-Stadtverordnete und Soziologe Turgut Yüksel, der dem interkulturellen «Frankfurter Jugendring» angehört, sowie die türkischstämmige Religionswissenschaftlerin Tuba Isik-Yigit aus Paderborn.

Ein Imam, möglichst aus einem Maghreb-Staat, eine Lehrerin und eventuell die Vertreterin einer Fraueninitiative sollen noch hinzukommen.