EU-Jahr gegen Armut und soziale Ausgrenzung

Das aktuelle Stichwort

8 Millionen EU-Bürger gelten als arm. Das sind 16 Prozent der Bevölkerung. Um das Los der Benachteiligten zu verbessern, hat die Europäische Union das Jahr 2010 zum "Europäischen Jahr gegen Armut und soziale Ausgrenzung" ausgerufen.

 (DR)

Für die Kampagne stehen aus ihrem Etat 17 Millionen Euro bereit. Davon sind etwa acht Millionen Euro für die eigene Öffentlichkeitsarbeit eingeplant. Die restlichen Gelder werden auf die 27 Mitgliedstaaten und drei Beitrittskandidaten verteilt, so dass für Deutschland maximal 750.000 Euro aus dem europäischen Fördertopf bereitstehen.

Die jüngsten Daten des Eurobarometers zeigen das Ausmaß des
Problems: In allen Mitgliedstaaten ist ein Teil der Bevölkerung von Ausgrenzung und Benachteiligung betroffen. Oft haben diese Personen zudem nur eingeschränkten Zugang zu einer staatlichen Grundversorgung. EU-weit sind 19 Prozent der Kinder von Armut bedroht. Jedes zehnte Kind lebt in einem Haushalt, in dem niemand Arbeit hat.

Die Bundesregierung fördert das Kampagnenjahr mit zusätzlichen Mitteln. Sie gibt Geld für 40 ausgewählte Projekte gegen Armut. Diese Initiativen von Sozialverbänden, Diakonie, Caritas, Arbeitsverwaltungen oder Stiftungen erhalten bis zu 40.000 Euro. Beworben hatten sich bundesweit über 840 Träger.

Die europaweite Kampagne wurde bereits am 21. Januar von EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso in Madrid eröffnet. Er forderte die Regierungen der Mitgliedsstaaten auf, vor allem jugendliche Arbeitslose und Langzeitarbeitslose besser zu unterstützen.