Katholische Kirche begrüßt Berufung von erster muslimischen Ministerin

"Glücksfall für Integration"

Die katholische Kirche begrüßt die Berufung von Aygül Özkan. Dass sie als erste Muslimin in ein deutsches Landeskabinett einziehe, sei ein "Glücksfall für die Integrationspolitik in Deutschland", sagte der Vorsitzende der Migrationskommission der Bischofskonferenz, Bischof Norbert Trelle.

 (DR)

Die türkischstämmige CDU-Politikerin Aygül Özkan (38) war am Montag als neue Ministerin für Soziales, Frauen, Familie, Gesundheit und Integration in der niedersächsischen Landesregierung vorgestellt worden.

Als besonders bemerkenswert bezeichnete es der Hildesheimer Bischof, dass die Juristin Mitglied der CDU ist, "also einer Partei, die sich auf das christliche Menschenbild beruft". Damit könne Özkan eine Brücke schlagen zwischen Menschen verschiedener Herkunft mit verschiedenen religiösen Überzeugungen, so Trelle.

Die Berufung zeige "erfreulicherweise, dass auch Menschen mit Migrationshintergrund hohe und höchste Ämter in Staat und Politik offen stehen". Der Bischof wünschte dem neuen Kabinettsmitglied "alles Gute und eine glückliche Hand".

Wegen des "C" in die CDU
Die türkischstämmige Expertin für Wirtschaft, Arbeit und Integration trat nach eigenen Bekunden gerade wegen des "C" in die CDU ein.

"Die CDU steht für Werte wie Familie, Verantwortung und Zusammenhalt, gesellschaftliches Engagement mit dem Gedanken der christlichen Nächstenliebe, Unterstützung von Schwachen und der Familie. Das sind Werte, die ich auch als Muslimin lebe", erklärte Özkan, die bisher stellvertretende Landesvorsitzende der CDU in Hamburg war.