Alice Cooper überrascht nicht als erster Musiker mit einem Bekenntnis zu Gott

Gläubige Rocker

Überraschendes Bekenntnis eines Mannes, der lange vor allem als "Skandal-Rocker" von sich Reden machte: Gott habe ihn auf den rechten Pfad geführt, sagt Alice Cooper. Er ist nicht der erste Musiker, der sich öffentlich zu seinem Glauben bekennt. domradio.de mit einer Auswahl.

Autor/in:
Michael Borgers
 (DR)

Alice Cooper schreibt seine Rettung von der Alkoholsucht allerhöchstem Beistand zu. "Es ist ein Wunder, Gott hat mir geholfen, trocken zu werden", sagte der 62-jährige am Wochenende dem Kölner "Express". Nach eigenen Angaben hat er seit 29 Jahren "keinen Drink" mehr angerührt. Was ihm der regelmäßige sonntäglichen Kirchgang bedeutet, umschrieb Cooper wie folgt: "Wenn du ein Christ bist, ist es eine 1:1-Beziehung zwischen dir und Jesus."

Auch Ringo Starr, ehemaliger Schlagzeuger der Band, die von sich behauptete, "größer als Jesus" zu sein (der Vatikan verzieh inzwischen), den Beatles, gestand jüngst, dass der Glaube einen großen Einfluss auf sein Leben genommen habe. Wie Cooper beteuert er, dank seines Glaubens sein Leben herumgerissen zu haben, als er in den Siebziger Jahren beinahe im Alkohol- und Drogensumpf versank. "Für mich ist Gott in meinem Leben. Davor verstecke ich mich nicht. Auf der Suche befinde ich mich jetzt schon seit den 1960ern."

Nina Hagen ließ sich im vergangenen Jahr im niedersächsischen Schüttorf evangelisch taufen. Vor Kurzem gestand die 55-jährige, sie sehe sich selbst als Nonne. Daher strebe sie nicht mehr nach einer "irdischen, sexuellen Liebe". Seit sie Gott begegnet sei, fühle sie sich bei ihm am besten aufgehoben. "Ich erkannte: Er liebt mich so, wie mich noch nie ein Mensch geliebt hat und wie auch kein Mensch je lieben kann!"

2008 riet Andreas Frege, besser bekannt als Campino und Sänger der Toten Hosen, als Vertretungslehrer für Religion den Achtklässlern einer Gesamtschule: "Seit vielen, vielen Jahren beschäftige ich mich schon mit Religion. Mein Vater war Presbyter in der Kirche, und ich saß sonntags immer hinten auf der Holzbank und wollte einfach nur, dass es vorüber geht. Trotzdem hat mich das Thema nie losgelassen. Immer wieder in meinem Leben habe ich mich mit Glauben beschäftigt. Die Auseinandersetzung damit sollte meiner Meinung nach niemals enden. Man kann zum Beispiel nicht einfach sagen ‚Ich bin Katholik' und das dann zeitlebens nie wieder ernsthaft hinterfragen. Außerdem ist es nie zu spät, ein- oder auszusteigen in die Religionsdiskussion. Die Option, Glaube als Kraftquelle zu nutzen - da würde ich jedem raten, nicht so schnell die Tür davor zuzumachen."

Der 2003 verstorbene US-Country-Star Jonny Cash war auch als "Man in black" bekannt - und als Mann festen Glaubens. Einer der ersten Songs, die Cash schrieb, war Belshazzar, der eine Erzählung aus der Bibel wiedergibt. Die ersten Jahre seiner Karriere waren dann aber ebenfalls klassisches Rock'n'Roller-Leben zwischen Drogen und Alkohol. Mit der Heirat seiner zweiten Frau June Carter fand er zurück zu Gott. Immer wieder konnte man bis zu seinem Tod in seinen Liedern von dem Glauben an Gott und Jesus hören.