Einwanderung wird über Punktesystem gesteuert

Vorbild Kanada

Wer in Kanada auf Dauer arbeiten und leben will, der muss bei den kanadischen Einwanderungsbehörden ein Punktesystem durchlaufen. Bewertet werden Bildungsstand, Alter, Sprachkenntnisse, Berufserfahrung und Anpassungsfähigkeit. Extrapunkte bekommen diejenigen, die bereits einen Arbeitsvertrag oder eine Jobzusage von einem kanadischen Arbeitgeber haben. Insgesamt können hundert Punkte erreicht werden.

 (DR)

Angaben der kanadischen Botschaft in Deutschland zufolge werden die meisten Punkte für den Bildungsabschluss und für Berufserfahrung vergeben. Für einen Doktortitel oder Masterabschluss bekommt der Bewerber 25 Punkte, für einen Hauptschulabschluss nur fünf. Mindestens ein Jahr muss der Bewerber bereits gearbeitet haben. Erfüllt er die Mindestanforderungen nicht, wird sein Antrag sofort abgelehnt. Die höchste Punktzahl gibt es für vier und mehr Berufsjahre, wenn die Tätigkeit nicht länger als zehn Jahre zurückliegt.



Den kanadischen Behörden sind zudem gute Sprachkenntnisse in Französisch oder Englisch wichtig. Jeder Bewerber muss einen Sprachnachweis vorlegen und je nach Sprachniveau gibt es entsprechende Punkte. Gute Chancen haben zudem Bewerber, die zwischen 21 und 49 Jahre alt sind. Ab 54 Jahren gibt es keine Punkte mehr in der Alterskategorie.



Bei der Anpassungsfähigkeit bewerten die Behörden vor allem das Umfeld des Bewerbers und seinen Bezug zu Kanada. So gibt es jeweils fünf Punkte, wenn der Ehepartner oder Lebensgefährte des Anwärters auch eine Berufsausbildung oder einen hohen Bildungsabschluss hat. Außerdem wird ein früherer Job oder ein Studium in Kanada mit Punkten belohnt. Für Verwandte in Kanada vergeben die Behörden ebenfalls Pluspunkte.



Ab einer Punktezahl von 67 und mehr hat der Bewerber gute Chancen, nach Kanada einwandern zu dürfen. Das Verfahren kann bis zu 24 Monate dauern. Ähnliche Auswahlverfahren gibt es auch in Australien oder Neuseeland.