Konklave der ukrainischen Kirche beginnt

Wahl ohne klaren Favoriten

In der Ukraine hat das Konklave zur Wahl eines Oberhaupts für die griechisch-katholische Kirche des Landes begonnen. Die Bischöfe der größten katholischen Ostkirche entscheiden in Lviv über die Nachfolge des zurückgetretenen Oberhaupts, Kardinal Lubomyr Husar.

 (DR)

An der Wahlversammlung am Montag (21.03.2011) unter Vorsitz des Interimsleiters der Kirche, Erzbischof Ihor Vozniak von Lviv, nehmen nach Kirchenangaben 40 der 50 Bischöfe teil. Die übrigen seien aus schwerwiegenden Gründen verhindert. Sollte in den ersten vier Abstimmungen kein Kandidat die erforderliche Zweidrittel-Mehrheit erreichen, wird das Konklave am Dienstag fortgesetzt. Erst ab einem eventuellen 13. Wahlgang genügt die einfache Mehrheit. Bei der Wahl gibt es nach Ansicht von Beobachtern keinen klaren Favoriten.



Das Oberhaupt muss mindestens 40 Jahre alt und seit mindestens 10 Jahren Priester sein. Papst Benedikt XVI. muss die Wahl bestätigen. Der auf Lebenszeit gewählte Großerzbischof Husar hatte Anfang Februar aus Gesundheitsgründen den Kirchenvorsitz und die Leitung des Hauptstadtbistums mit Zustimmung des Papstes niedergelegt.



Keinen Nachfolger vorgeschlagen

Husar, der an der Synode teilnimmt, kündigte an, er werde keinen Nachfolger vorschlagen. In seiner Amtszeit gab es mehrfach schwere Spannungen mit der orthodoxen Kirche, vor allem weil Husar 2005 mit Zustimmung des Papstes den Hauptsitz der Kirche von Lviv in die Hauptstadt Kiew verlegte. Die Stadt gilt als Wiege der russischen Orthodoxie.



Von den 46 Millionen Einwohnern der mehrheitlich orthodoxen Ukraine sich nach Kirchenangaben 5,5 Millionen griechisch-katholisch. Ihre Mitglieder im Ausland gibt sie mit rund 1,5 Millionen an. Die Kirche ist mit Rom uniert, untersteht also dem Papst. Ihre Gottesdienste zelebriert sie im sogenannten byzantinischen Ritus.