Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, hatte am Wochenende in Radio Vatikan bekannt gegeben, dass der Papst außer einem Gespräch auch "eine gemeinsame Form des Gottesdienstes, des Gebetes" mit Vertretern der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) wolle. Nach bisheriger Planung kommt der Papst am 23. September von Berlin nach Erfurt, bevor er am 24. September nach Freiburg im Breisgau weiterfliegt.



Zollitsch betonte, die Begegnung mit der evangelischen Kirche sei für Benedikt XVI. ein besonderer Schwerpunkt. Er wolle zeigen, "dass wir nicht nur die sind, die miteinander sprechen oder gar übereinander sprechen, sondern vor allem auch die, die gemeinsam zu Gott sprechen und damit gemeinsam auf einem Weg sind". Der Papst überlege sich "sehr intensiv, welche Botschaft von ihm in Erfurt erwartet wird und welche er dort mitbringen kann".



Benedikt XVI. hatte im Februar in einem Brief an die EKD seinen Wunsch nach einem stärkeren ökumenischen Akzent zum Ausdruck gebracht als zunächst geplant. Ursprünglich war nur ein knapp einstündiges Treffen mit EKD-Vertretern und ein eintägiger Aufenthalt in Thüringen vorgesehen.



Nun wird nach MDR-Informationen, die allerdings kirchlicherseits nicht bestätigt sind, ein längerer Aufenthalt in Thüringen mit einer Übernachtung im Erfurter Priesterseminar erwogen. Bislang war eine zweite Übernachtung in der Apostolischen Nuntiatur in Berlin im Gespräch. Der bislang für den Vormittag des 23. September vorgesehene große Gottesdienst auf dem Domplatz soll nach Angaben des Senders wegen des Treffens mit den EKD-Vertretern am Vormittag des 24. September stattfinden. Der Gottesdienst bei der Wallfahrtskapelle Etzelsbach im Eichsfeld finde wie vorgesehen am frühen Abend des 23. September statt.



Wer an den Papstgottesdiensten teilnehmen will, braucht ein Ticket, das kostenlos erhältlich ist. Wie die Deutsche Bischofskonferenz auf der homepage www.papst-in-deutschland.de bekanntgab, startet das Anmeldeverfahren dafür am 16. Mai.