Rund 13 Millionen von etwa 1,3 Milliarden Einwohnern der Volksrepublik China sind Katholiken; die Behörden verzeichnen jedoch lediglich 6 Millionen. Als kleine Minderheit haben die Katholiken mit rund 100 Diözesen dennoch landesweit funktionierende Kirchenstrukturen. Eine große Besonderheit des chinesischen Katholizismus ist die Teilung in zwei Gruppierungen: Neben einer regimenahen und staatlich zugelassenen "Patriotischen Vereinigung" gibt es die sogenannte Untergrundkirche in Gemeinschaft mit dem Papst.
Die "patriotischen Christen" können seit 1957 beziehungsweise wieder seit Ende der chinesischen "Kulturrevolution" (1966-1976) mit staatlicher Erlaubnis aktiv sein. Gegen die Mitglieder der "Untergrundkirche" kommt es dagegen regelmäßig zu staatlichen Sanktionen. Immer wieder werden Priester und Bischöfe verhaftet oder verhört. Die "Untergrund-Katholiken" erhalten keine Erlaubnis zum Bau von Kirchen.
In der Praxis ist die scharfe Grenzziehung zwischen den beiden Gruppierungen in den vergangenen Jahren allmählich verschwommen. Bis auf wenige Ausnahmen waren bis zu einer unerlaubten Bischofsweihe Mitte November inzwischen auch die meisten patriotischen Bischöfe vom Vatikan anerkannt. Den neuen Kurs Pekings werten Beobachter als eine ernsthafte Gefährdung des zuletzt Erreichten.
Seit der kommunistischen Machtübernahme in Peking bestehen keine offiziellen Beziehungen mit dem Heiligen Stuhl. Eine Kernfrage ist die chinesische Forderung, Rom müsse zuerst seine Kontakte zu Taiwan abbrechen. Der Vatikan hat verschiedentlich Angebote formuliert, um die Beziehungen zu verbessern. Papst Benedikt XVI. wandte sich 2007 mit einem Brief an die chinesischen Katholiken, in dem er aber auch auf die Regierung zuging.
(KNA)
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